Städtische Infrastruktur zukunftsgerichtet planen
Die Rahmenbedingungen für die Planung der städtischen Infrastrukturen in Deutschland haben sich seit einigen Jahren stark verändert. Ursachen sind vor allem der demografische Wandel, Klimaveränderungen sowie die Folgen der kulturellen, technischen und wirtschaftlichen Globalisierung.
Neben diesen „Megatrends“ müssen weitere Herausforderungen berücksichtigt werden, die von großer Bedeutung für die künftige Entwicklung der Städte und unserer Lebensverhältnisse sind. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik und der Wüstenrot Stiftung zeigt Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen technischer und sozialer Infrastruktur auf.
Im Energiesektor ist ein Umschwung zu einer nachhaltigeren Energieversorgung als wir sie heute kennen dringend geboten. Ideal wäre hier die Nutzung dezentraler Systeme, die sich in lokale bzw. regionale Netzwerke einbinden lassen. Auch im Gesundheitssektor stehen erhebliche Strukturveränderungen an, aus denen sich neue, veränderte Finanzierungs- und Organisationsfragen für die kommunalen Krankenhäuser ergeben. In Bildung und Erziehung werden sich nicht nur Angebote und Inhalte verändern, Reformen werden auch die Schließung oder Zusammenlegung von Standorten nach sich ziehen, um mehr Effizienz und schlankere Organisationsformen zu schaffen.
Diese Entwicklungen werden sich auf die vorhandene Infrastruktur und damit auf die Rahmenbedingungen des Städtebaus auswirken. Sie haben daher bedeutenden Einfluss auf die künftige Planung technischer und sozialer Infrastruktur und stellen die Städte vor neue Herausforderungen, zu denen es bislang kaum städtebauliche Orientierungen gibt.
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) führte die Studie im Auftrag der Wüstenrot Stiftung durch. Gemeinsames Ziel war es, anhand des Forschungsprojekts zu einer fundierten Ausarbeitung der Grundlagen für eine neue Form und Qualität von städtebaulichen Orientierungswerten zu gelangen. Die Ergebnisse sollen den Städten dabei helfen, in der Infrastrukturplanung wie auch in den Weichenstellungen für einen zukunftsgerichteten Städtebau die zu erwartenden Entwicklungen adäquat zu berücksichtigen und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Stadtentwicklung zu schaffen. Die Studie liefert die in unterschiedlichen infrastrukturellen Handlungseldern notwendige systematische Erfassung der Faktoren, die die Ver- bzw. Entsorgung der Städte mit Strom, Wärme, Wasser, Abwasser sowie öffentlichem Personennahverkehr beeinflussen und Leistungen wie auch bauliche Einrichtungen der sozialen Infrastruktur – vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit – verändern.
Bibliographische Angaben: Infrastruktur und Stadtentwicklung. Technische und soziale Infrastrukturen – Herausforderungen und Handlungsoptionen für Infrastruktur- und Stadtplanung. Herausgegeben vom Deutschen Institut für Urbanistik und der Wüstenrot Stiftung, Edition Difu, Band 10, 2010, 496 S., zahlreiche, auch farbige Abb., Tab., Übers. ISBN: 978-3-88118-483-0, 26,- EUR.
http://www.difu.de/publikationen/2010/infrastruktur-und-stadtentwicklung.html
Langfassung im Difu-Newsletter Berichte 4/2010, Dezember 2010:
http://www.difu.de/sites/difu.de/files/archiv/publikationen/zeitschriften/difu-b… (Seite 4-5)
Weitere Informationen:
Dipl.-Sozial-Ökonom Jens Libbe, Deutsches Institut für Urbanistik
Telefon: 030/39001-115, E-Mail: libbe@difu.de
Dr. Stefan Krämer, Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg
Telefon: 07141/16-4766, E-Mail: stefan.kraemer@wstg.de
Weitere Informationen im Internet:
http://www.difu.de/publikationen/2010/infrastruktur-und-stadtentwicklung.html
http://www.difu.de
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
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