Regionalstudie: Internationalisierung des IT-Sektors verlangt mehr Fremdsprachenkompetenz

In einer aktuellen Erhebung untersucht die MFG Baden-Württemberg gemeinsam mit der IHK Zetis und ihren 15 Partnern vom IT-Netzwerk IT2Rhine den Aus- und Weiterbildungsbedarf in der IT-Branche am Oberrhein.

Auf der Basis der Erkenntnisse soll eine Strategie entwickelt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der IT-Region auf internationaler Ebene weiterzuentwickeln. Erstes Ergebnis der Untersuchung: Sprachliche Monokultur hemmt wirtschaftliche Beziehungen. IT-Fachkräfte benötigen mehr Fremdsprachenkompetenz.

Im Rahmen einer aktuellen, auf drei Jahre angelegten Studie untersuchen die IHK Zetis GmbH, Projektgesellschaft für Innovationsprojekte der IHK Pfalz, und die MFG Baden-Württemberg, Innovationsagentur des Landes für IT und Medien, wettbewerbsrelevante Faktoren für den erfolgreichen Ausbau der IT-Region Oberrhein. Erstes und gleichzeitig überraschendes Ergebnis der Erhebung: Trotz Englisch als „Verkehrssprache der IT-Branche“ gibt es sprachliche Barrieren, die die wirtschaftlichen Beziehungen im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz hemmen. Dass vor allem gute Englischkenntnisse den Zugang zu Märkten, Karrieren und Wissen ermöglichen, scheint nach Experteneinschätzung nicht uneingeschränkt zutreffend. Die Befragung liefert ein differenzierteres Bild für die Oberrhein-Region: Für IT-Firmen im Dreiländereck ist der gleichberechtigte Umgang mit z.B. Französisch und Deutsch sinnvoll und auch notwendig, denn er eröffnet wirtschaftliche Chancen. So berichten Unternehmen konkret von bis zu 20 Prozent zusätzlichen Aufträgen aufgrund ihrer mehrsprachigen Ausrichtung.

Durch diese „Glokalisierung“ – der Wunsch neben der Globalisierung nach sprachlicher Identifikation mit den lokalen Regionen – ergeben sich spezifische Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung. Künftig sollen demnach insbesondere die Fremdsprachenkompetenzen der IT-Fachkräfte gestärkt werden.

Insgesamt wurden für die umfassende Studie über 100 internationale Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft befragt. Die Experten waren aufgefordert, die aktuelle Situation des IT-Standorts Oberrhein einzuschätzen und zu bewerten. Gefragt wurde insbesondere auch, welche Voraussetzungen und Erfordernisse notwendig sind, um den IT-Standort am Oberrhein in Zukunft weiter auszubauen und zu stärken.

Angestoßen wurde die Untersuchung vom bisher einzigartigen trinationalen Netzwerk IT2Rhine. Ziel der von der Europäischen Union unterstützten Initiative ist es, die Rahmenbedingungen für die IT-Industrie am Oberrhein kontinuierlich zu verbessern und die Region so zu einem starken und wettbewerbsfähigen IT-Standort zu entwickeln. Die MFG Baden-Württemberg steht dem IT2Rhine-Netzwerk als Partner und Coach zu Seite. Dafür bringt die MFG ein breites Methodenwissen mit, das sie beispielsweise bei der Umsetzung der sogenannten Delphi-Befragung einsetzt. Diese wissenschaftliche Methode hat die MFG bereits im wegweisenden Forschungsprojekt FAZIT (www.fazit-forschung.de) erfolgreich einzusetzen gelernt.

Weiterführende Links:
www.it2rhine.de
www.innovation.mfg.de
www.zetis.de

Über IT2Rhine
Die Europäische Union unterstützt mit ihrem Förderprogramm „INTERREG IV A Oberrhein“ die Bestrebungen der Oberrhein-Region, sich als Zentrum der Informationstechnologien in Europa weiter zu etablieren. Bereits seit Jahren gilt der Oberrhein als internationaler IT-Vorreiter – sei es über seine hervorragenden Hochschulen oder die ansässigen weltbekannten IT-Firmen. Unter dem Namen IT2Rhine soll die Zusammenarbeit im Bereich Informationstechnologien im Dreiländereck zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz nachhaltig ausgebaut werden. 15 Institutionen und IT-Netzwerke unterstützen das Projekt aktiv, vertreten werden dabei über 2.000 Unternehmen der IT-Branche. Gemeinsam sollen die Weichen für die nächsten Jahre gestellt werden. Etliche grenzüberschreitende Veranstaltungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz werden das Projekt über die Projektlaufzeit (2009-2011) begleiten.

Über die MFG Baden-Württemberg
Als Innovationsagentur des Landes für IT und Medien stärkt die MFG Baden-Württemberg seit 1995 den IT-, Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg. Sie verbessert die landesweite Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit u. a. durch die Förderung regionaler, nationaler und internationaler Kooperationen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von erfolgreichem Unternehmertum, besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen, sowie deren Vernetzung mit anwendungsnaher Forschung und öffentlichen Förderprogrammen.

Fachliche Ansprechpartnerin

Dr. Andrea Buchholz
Leiterin Projektteam Talent- und Forschungsförderung
Tel.: 0711-90715-325
E-Mail: buchholz@mfg.de
www.innovation.mfg.de

Ansprechpartnerin für die Presse

Silke Ruoff
Leiterin Stabsstelle Kommunikation/Marketing
Tel.: 0711-90715-316
E-Mail: ruoff@mfg.de

Media Contact

Silke Ruoff MFG Baden-Württemberg

Weitere Informationen:

http://www.innovation.mfg.de

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