Optimismus kehrt zurück – Private-Equity-Branche will wieder mehr investieren

Die europäische Private-Equity-Branche zeigt sich wieder zuversichtlicher: Im laufenden Jahr will die Mehrheit (53 Prozent) der 169 befragten Investmentfonds mehr Neuengagements in Europa eingehen als 2012, nur etwa jeder neunte Fonds (11 Prozent) will weniger investieren, wie aus dem „Private Equity Trend Report 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten nur 27 Prozent der Privat-Equity-Fonds mehr neue Unternehmensbeteiligungen erworben als 2011, während jeder dritte Fonds sein Neugeschäft in Europa zurückgefahren hatte.

Auch die allgemeine Marktentwicklung wird wieder positiver beurteilt: Für 2013 rechnen 36 Prozent der Befragten mit einer Geschäftsbelebung, während für 2012 nur 22 Prozent der Fonds optimistisch waren. Zu der Stimmungsaufhellung dürfte auch die anhaltend positive Entwicklung der Portfoliogesellschaften beigetragen haben. So sind ungeachtet der Wirtschaftskrise in Europa weiterhin acht von zehn Fonds mit Umsatz und Ertrag ihrer Unternehmen zufrieden, der Anteil der unzufriedenen Befragten stieg nur leicht von sieben auf elf Prozent.

Besonders gut sind die Perspektiven für den deutschen Private-Equity-Markt, den gut sechs von zehn Befragten für attraktiv halten. Auf Sicht der kommenden fünf Jahre ist Deutschland sogar für die relativ meisten internationalen Investoren die bevorzugte Zielregion: Mit 20 Prozent der Nennungen liegt der deutsche Beteiligungsmarkt vor Schweden (19 Prozent), Norwegen (14 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (13 Prozent).

„Deutschland hat die Euro-Krise bislang gut überstanden. Investitionen in deutsche Unternehmen sind damit vergleichsweise risikoarm, leichter zu finanzieren und wohl auch schneller wieder zu veräußern als Beteiligungen in anderen Ländern“, kommentiert Steve Roberts, PwC-Partner und Leiter Private Equity.

Geschäftsmodell hat sich verändert

Die Präferenz für weniger riskante Investments schlägt sich auch in den Geschäftsmodellen der Private-Equity-Branche nieder. Seit der Finanzkrise von 2008/2009 haben zwei von drei Fonds ihre Investmentstrategie neu ausgerichtet. „Private-Equity-Fonds kooperieren heute wesentlich häufiger mit strategischen Investoren, indem sie beispielsweise Unternehmenskäufe kofinanzieren und als Minderheitsaktionäre in das fusionierte Unternehmen eintreten.

Außerdem spielen stark fremdfinanzierte 'Leveraged-Buy-Outs' eine geringere Rolle als vor der Finanzkrise“, betont Roberts. Nur noch sieben Prozent der Private-Equity-Fonds finanzierten Beteiligungen im vergangenen Jahr überwiegend mit Fremdkapital. Gleichzeitig stieg der Anteil der Fonds, die neue Beteiligungen zu höchstens 40 Prozent mit Krediten finanzieren, von 42 Prozent im Jahr 2011 auf 52 Prozent.

Gesundheitssektor bietet Chancen

Wie bereits in den Vorjahren ist der Gesundheitssektor das bevorzugte Beteiligungsziel der Private-Equity-Branche. Auf Sicht der kommenden zwei bis drei Jahre halten 36 Prozent der Fonds die Branche für attraktiv, wobei dies für die internationalen Befragten noch stärker zutrifft als für die deutschen (40 Prozent vs. 26 Prozent).

„Für Investitionen in das Gesundheitswesen sprechen die langfristigen Wachstumsperspektiven des Sektors. So garantiert der demografische Wandel eine stetig wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Auf der anderen Seite sind Investments in dem Bereich nicht ohne Risiken, da eine renditeorientierte Strategie im Gesundheitswesen leicht mit politischen Anforderungen und den Erwartungen der Öffentlichkeit kollidiert“, gibt Steve Roberts zu bedenken.

An der Umfrage zum „Private Equity Trend Report 2013“ beteiligten sich 169 in Europa aktive Private-Equity-Gesellschaften, darunter 46 mit Sitz in Deutschland. Über 40 Prozent der Befragten verwalten ein Beteiligungsportfolio im Volumen von mindestens 500 Millionen Euro.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/pe-trend-report-2013
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