Muttermilch macht abends schläfrig

Viele Vorteile der Muttermilch sind bereits bekannt. Einen bisher noch unbekannten entdeckten Forscher der spanischen Universität Extremadura http://www.unex.es .

Sie konnten feststellen, dass ein bestimmter Inhaltsstoff, der entweder Wachheit oder Schläfrigkeit auslöst, je nach Tageszeit in unterschiedlicher Konzentration auftritt. Abends fördert Muttermilch demnach das Einschlafen des Kindes und tagsüber die Aktivität, berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Nutritional Neuroscience. Falls Auspressen der Milch notwendig ist, sollte man mit ihr gleich im Anschluss den Säugling füttern statt sie lange aufzubewahren, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.

Diese Erkenntnis kam durch die Beobachtung von 30 stillenden Frauen zustande, die über einen Zeitraum von 24 Stunden verteilt jeweils sechs bis acht Proben Muttermilch abpumpten. Die Forscher suchten in den Proben nach einer Gruppe von Bestandteilen namens Nukleotiden. Die Varianten dieser Biomoleküle, die wesentliche Bestandteile der Erbsubstanz bilden, führen im Zentralnervensystem entweder zu einem Anstieg oder Abflauen der Spannung und begünstigen somit entweder die Schläfrigkeit oder aber Wachheit und Aktivität.

Die Konzentration dieser Inhaltsstoffe änderte sich mit der Tageszeit, konnten die Forscher feststellen. Die höchste Konzentration an müde machenden Varianten der Nukleotide war just in der Schlafenszeit zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens anzutreffen. Die anregende Variante war hingegen tagsüber am höchsten. „Das ist ein deutlicher Hinweis dafür, dass Muttermilch Kinder leichter einschlafen lässt“, so Studienleiterin Cristina L. Sanchez. Ähnlich wie man niemandem abends einen Muntermacher wie etwa Kaffee verabreichen würde, biete auch die Muttermilch nur tagsüber anregende Substanzen.

Muttermilch enthält zahlreiche funktionelle Eiweiße, Hämoglobin und weiße Blutzellen, Antikörper sowie auch Botenstoffe wie Insulin und Hormone, deren Funktionsweisen erst teilweise entschlüsselt sind. Jüngste Forschungen zeigen etwa, wie Mütter auf diese Weise Immunität an die Kinder weitergeben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/081027016/ ) oder dass Muttermilch auch zu einer gesunden Gewichtsentwicklung beiträgt (http://pressetext.com/news/090429024/ ).

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.unex.es

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer