Liquiditätslage vieler Unternehmen bleibt angespannt

Angesichts einer zunehmend restriktiven Kreditvergabe haben zwei von drei Unternehmen (64 Prozent) im vergangenen Jahr ihre Investitionen reduziert oder gar auf „Null“ zurückgefahren, um ihre Liquidität zu sichern. Ebenso viele erwarten, dass sich dieser Trend aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden zwei Jahren fortsetzen wird.

Jedes zweite Unternehmen erwartet zudem für die kommenden 24 Monate einen erhöhten Forderungsausfall und damit eine weitere Anspannung der Liquiditätslage. Das hat eine KPMG-Umfrage unter 350 Finanzverantwortlichen großer europäischer und US-amerikanischer Unternehmen ergeben.

Immerhin: Mehr Unternehmen als noch vor zwei Jahren kümmern sich inzwischen intensiver um ihren Cash-Flow. Über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) kommt damit Forderungen ihrer Stakeholder wie Banken, Ratingagenturen und Analysten nach, drei Mal so viele wie noch vor zwei Jahren.

KPMG-Partner Peter Wiegand: „Obwohl viele Unternehmen heutzutage dem Cash-Flow gestiegene Bedeutung beimessen, bleiben zahlreiche Möglichkeiten zur Liquiditätsgenerierung noch ungenutzt. So betrachten nur wenige auch Steuern, Grundbesitz oder Pensionen als mögliche weitere Geldquellen. Darüber hinaus lassen sich durch Prognosen und eine Analyse operativer Prozesse oft signifikante Liquiditätspotenziale aufdecken.“

Zwei Drittel der befragten Unternehmen (63 Prozent) befürchten, dass ihre Kunden in diesem Jahr noch stärker auf eine Verlängerung von Zahlungsfristen drängen wird und sich ihre Lage dadurch verschärft. Und fast die Hälfte geht davon aus, dass die Kunden in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten (43 Prozent). Peter Wiegand: „Aufgrund der gestiegenen Anforderungen für eine Kreditvergabe dürften vor allem mittelständische Unternehmen selbst bei einer Verbesserung ihrer Ertragslage Schwierigkeiten bei der Finanzierung bekommen. Zumal sie meist nur über eine geringe Verhandlungsmacht bei größeren Lieferanten und Kunden verfügen. Für sie ist es deshalb unerlässlich, sich um ein professionelles Working Capital-Management zu kümmern.“

Media Contact

Thomas Blees KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer