KPMG-Studie: Unternehmensteuersätze im Schnitt weltweit gesunken

Im globalen Wettbewerb hat sich die generelle Tendenz zur Senkung der Unternehmensteuer in diesem Jahr fortgesetzt.

Die durchschnittlichen indirekten Steuern blieben im Vergleich zu 2009 konstant, werden aber 2011 vielerorts erhöht werden. Das sind die wesentlichen Ergebnisse von KPMG's Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2010, für den zum Stichtag 1. Juli die Steuersätze in 114 Ländern miteinander verglichen wurden. Darunter befinden sich die 33 OECD-Mitgliedstaaten und alle 27 EU-Staaten.

Demnach ist der durchschnittliche weltweite Unternehmensteuersatz 2010 gegenüber dem Vorjahr von 25,44 Prozent auf 24,99 Prozent gesunken. Den deutlichsten Rückgang dabei verzeichnet Nordamerika (von 36,5 Prozent auf 35,5 Prozent). Leichte Veränderungen gab es in Europa (von 21,7 Prozent auf 21,52 Prozent). In Deutschland blieb der Unternehmensteuersatz mit 29,41 Prozent nahezu unverändert (2009: 29,44 Prozent). Lateinamerika verzeichnet 2010 als einzige Region einen gegenläufigen Trend. Hier stieg der Durchschnittssatz um etwas mehr als einen Prozentpunkt auf 27,87 Prozent an, was vor allem an der Erhöhung der Unternehmensteuer in Mexiko von 28 auf 30 Prozent liegt.

Indirekte Steuern: Deutschland über dem europäischen Durchschnitt

Uneinheitlich ist das weltweite Bild bei der Entwicklung der indirekten Steuern. Hier blieb der durchschnittliche Satz – bezogen auf alle untersuchten Länder – mit 15,61 Prozent nahezu unverändert (2009: 15,41 Prozent), doch zeigen sich hier deutliche regionale Unterschiede. Während der Durchschnittswert in Europa von 19,29 auf 19,67 Prozent leicht anstieg (Deutschland: unverändert 19 Prozent), blieb er in Afrika (14 Prozent) und Nordamerika (5 Prozent) gleich.

Ein leichter Rückgang war in der Region Asien (von 11,70 auf 11,64
Prozent) zu verzeichnen, während Lateinamerika einen Anstieg des durchschnittlichen Satzes (von 13,63 auf 13,9 Prozent) zu verzeichnen hatte.

Ernst Gröbl, im KPMG-Vorstand für den Geschäftsbereich Tax zuständig: „Die Zahlen dürften schon im kommenden Jahr deutlich anders aussehen. Denn mehrere Länder haben bereits angekündigt, ihre Unternehmensteuern zu senken. In Großbritannien beispielsweise werden diese bis 2014 von 28 auf 24 Prozent zurückgehen. Der globale Steuerwettbewerb wird sich also weiter fortsetzen. Weil Budgetdefizite reduziert werden müssen, ist mit einer breiten Anhebung der indirekten Steuern zu rechnen. Großbritannien, Spanien, Griechenland und Finnland etwa haben schon angekündigt, ihre Umsatzsteuer zu erhöhen. Unternehmen, die weltweit aufgestellt sind, sollten deshalb die Entwicklung in den einzelnen Ländern genauestens im Auge behalten.“

Die Studie steht unter
http://www.kpmg.de/docs/20101014_CorporateIndirectTax2010.pdf zum Download zur Verfügung.

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Thomas Blees KPMG

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