Ingenieure sehen schwarz – VDI-Innovationsklima-Index im freien Fall

Hier bewerten etwa 80 Prozent der befragten Ingenieure die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche als negativ. Michael Dick, Technikvorstand der Audi AG, warnt indessen vor voreiliger Schwarzmalerei: „Dass sich die aktuelle Eintrübung der Konjunktur auch auf das Innovationsklima auswirkt, war zu erwarten. Wir sollten uns jedoch auf unsere Stärken verlassen. Gerade jetzt müssen wir in Forschung und Entwicklung investieren, um die Zukunft Deutschlands und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie zu sichern.“

Auch VDI-Präsident Professor Bruno O. Braun vertraut den heimischen Unternehmen: „Ich bin optimistisch, dass die Autoindustrie mit erfolgreichen Innovationen aus der Absatzkrise kommen wird.“ Negative Auswirkungen auf den Ingenieurarbeitsmarkt sind nach der Einschätzung Brauns vorerst nicht zu befürchten.

In acht von zehn Branchen hat sich die Stimmung laut VDI-Innovationsklima-Index weiter verschlechtert. Besonders in der Chemiebranche sowie in der Bio- und Medizintechnik sind dramatische Einbrüche zu verzeichnen. Die befragten Experten sind sich einig, dass die derzeitige Missstimmung negative Auswirkungen auf die Markteinführung neuer Produkte und die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben wird.

Der VDI-Innovationsklima-Index fragt das Wissen der VDI-Mitglieder in ihren unterschiedlichen Berufen und Branchen als Frühindikator und Stimmungsindex zur Entwicklung des Technologiestandorts Deutschland ab. Die Stimmungswerte bewegen sich zwischen -100 und +100. An der 17. Umfrage haben wieder über 1.000 Ingenieure teilgenommen. Wissenschaftlich begleitet wird die Umfrage von der Zukünftige Technologien Consulting, VDI Technologiezentrum GmbH.

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Christopher Schneider VDI

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