Gerät erstellt Knorpelgewebe und druckt es aus

Gelenk: Printer druckt Knorpelgewebe aus (Foto: pixelio.de, med2help)<br>

Knorpelgewebe kann nun von einem Gerät erstellt und und mithilfe eines integrierten 3D-Printers ausgedruckt werden, um Gelenkleiden sowie Sportverletzungen zu heilen.

Die Studie zu dieser Innovation wurde von Wissenschaftlern des Wake Forest Instituts für Regenerative Medizin in Winston-Salem/USA geführt. Das hybride Gerät besteht aus einem konventionellen Printer sowie aus einer spezialisierten Spinnmaschine, die die Knorpelfasern aus Polymer und Knorpelzellen aus Hasenohren herstellt.

Die Forscher behaupten, dass das Material stärker sei als bisherige Produkte. Bisher wurde das künstliche Gewebe nur an Mäusen getestet, das nach rund acht Wochen mit ihrem eigenen verheilte und somit auch bei Menschen möglicherweise zum Erfolg führen könnte.

Gewebe durch Bewegung gestärkt

„Generell bringt es nicht viel, nur einen neuen Knorpel einzusetzen, weil dieser nach einer gewissen Zeit wieder abbaut“, erläutert Sportwissenschaftler Bernhard Koller des Österreichischen Instituts für Sportmedizin http://sportmedizin.or.at im Interview mit pressetext. Es gäbe mehrere wissenschaftliche Studien, nach denen ein Knorpel erst durch Belastung durchblutet und gestärkt würde.

„Der Patient müsste daher zusätzlich körperlich aktiv sein, wobei zwischen Bewegung und Hochleistungssport zu unterscheiden ist“, so der Experte. Eine gemäßigte sportliche Leistung wäre demnach adäquat zur Kräftigung des Textils. Ob sich der 3D-Drucker bewähren wird, ist noch nicht prognostizierbar. „Es kommt darauf an, ob das künstliche Gewebe resistent gegen Abbau ist“, führt Koller aus.

Supplementierung erhöht Lebensqualität

Laut dem Sportwissenschaftler hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrere synthetische Supplementierungen, wie künstliche Gelenke, bewährt, auch wenn sie zuvor unvorstellbar waren und ihr Erfolg bezweifelt wurde.

„Man muss bedenken, dass alles, was nicht vom eigenen Körper stammt, als Fremdkörper gesehen werden muss“, erläutert der Spezialist. „Dennoch sind diese Innovationen ein positiver Schritt und schaffen eine bessere Lebensqualität für die Betroffenen“, schließt Koller ab.

Media Contact

Andreea Iosa pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.wakehealth.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer