EKG ermöglicht Prognoseabschätzung bei Patienten mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung

Bestimmte Ergebnisse eines Elektrokardiogramms (EKG) ermöglichen bei Patienten mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung („Myokarditis“) eine Prognose des Krankheitsverlaufes: Bei Patienten mit Verdacht auf Myokarditis und verlängerter QRS tritt signifikant häufiger der Herztod ein oder muss eine Herztransplantation vorgenommen werden. Der QRS-Komplex ist ein Kurvenbestandteil des EKG, der den Erregungszustand im Herzmuskel des Herzens wiedergibt.

„Eine Verlängerung des QRS-Intervalls ist ein unabhängiger Hinweis („Prädiktor“) für kardialen Tod oder Herztransplantation bei Patienten mit Verdacht auf Myokarditis“, so Prof. Dr. Michael Böhm, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar). Diese Studienergebnisse wurden auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC; 28. August bis 1. September) in Stockholm vorgestellt.

Zur Überprüfung der Diagnose wurden die insgesamt 201 Studienteilnehmer einer Gewebeuntersuchung („Biopsie“) des Herzmuskels unterzogen und im Durchschnitt 55 Monate nachbeobachtet. Prof. Böhm: „Zeichen einer myokardialen Ischämie, die häufig bei Myokarditis beobachtet werden, hatten in der vorliegenden Studie keine prognostische Wertigkeit.“ Bei einer myokardialen Ischämie wird der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels durch die aktuelle Sauerstoffzufuhr nicht ausreichend gedeckt. Das EKG Kriterium könnte also in die Liste der Dringlichkeitsparamter für eine Herztransplantation aufgenommen werden.

Die Studienergebnisse im Detail: Die durchschnittliche Dauer des QRS-Intervalls lag bei 90,3 Millisekunden (ms). Insgesamt wiesen 158 Patienten eine normale QRS-Dauer (
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