Brustkrebs: Hoffnung auf neuen Impfstoff

Wissenschaftler des Cleveland Clinic Lerner Research Institute haben nach eigenen Angaben einen Impfstoff entwickelt, der die Entstehung von Brustkrebs bei Mäusen verhindert hat. Das Team um Vincent Tuohy plant jetzt, Tests des Impfstoffes bei Menschen durchzuführen.

Noch nicht zugänglich

Es könne jedoch noch einige Jahre dauern, bis der Impfstoff allgemein zugänglich wird, warnte der Immunologe. Der Impfstoff zielt auf ein Protein ab, das in den meisten Tumoren nachgewiesen werden kann. Details der Untersuchungsergebnisse wurden in Nature Medicine veröffentlicht.

Tuohy geht davon aus, dass dieser Impfstoff eines Tages bei erwachsenen Frauen so eingesetzt werden kann, wie viele andere Impfstoffe, die in der Kindheit verabreicht werden. „Ist die Wirkung beim Menschen gleich wie bei den Mäusen, wird das ein entscheidender Durchbruch. Wir könnten den Brustkrebs besiegen.“

Impfstoff mit a-Lactalbumin

Für die Studie wurden genetisch krebsanfällige Mäuse geimpft. Die eine Hälfte der Tiere erhielt einen Impfstoff mit a-Lactalbumin, die andere einen Impfstoff, der das Antigen nicht enthielt. Keines der mit a-Lactalbumin geimpften Tiere erkrankte in der Folge an Brustkrebs. Bei der zweiten Gruppe bildete sich bei allen Tieren Krebs.

In den USA wurden bisher zwei Impfstoffe gegen Krebs zugelassen. Einer gegen Gebärmutterhalskrebs und einer gegen Leberkrebs. Diese Impfstoffe zielen jedoch auf Viren ab, nämlich HPV und HBV, aber nicht auf die Entstehung des Krebses selbst.

Viren werden vom Immunsystem als Eindringlinge wahrgenommen, Krebs jedoch nicht. Die eigenen Körperzellen vermehren sich immer mehr. Eine Impfung würde sich daher gegen den Körper des Geimpften richten und dabei gesundes Gewebe zerstören. Brustkrebs ist in Großbritannien die häufigste Krebsform. Jedes Jahr erkranken laut BBC mehr als 45.000 Frauen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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