Überangebot reduziert Artenvielfalt
Ein Übermaß an entscheidenden Faktoren wie Nährstoffen oder Wasser reduziert die Artenvielfalt eines Ökosystems. Dafür steigt die Produktivität einiger weniger Arten, wie ein amerikanisches Forscherteam in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature berichtet. „Unsere Ergebnisse stützen eine neue Erklärung für die große Artenvielfalt auf der Erde“, sagt Autor David Tilman von der University of Minnesota im Gespräch mit pressetext. „Sie zeigen, dass die Pflanzenvielfalt eng mit der Anzahl eingrenzender Faktoren verbunden ist, etwa Feuchtigkeit, Nährstoffe oder Wasser.“
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler eine Wiesenlandschaft im Santa Ynez Valley, die sie zuvor in Abschnitte eingeteilt hatten, welche sie unterschiedlich mit Wasser und Nährstoffen behandelten. Ihr Ergebnis: Jene Abschnitte mit den größten Zugaben verzeichnetenn die geringste Artenvielfalt. „Mit einer steigenden Anzahl limitierender Faktoren erhöht sich auch die Homogenität eines Ökosystems und als Folge reduziert sich die Möglichkeit konkurrierender Arten für eine Koexistenz“, sagt Tilman. „Denn so werden die ökologischen Nischen geschlossen, was wiederum die Dominanz einiger weniger Arten ermöglicht.“
Die Ergebnisse belegen zudem, dass ein Verlust von Pflanzenarten – etwa als Folge von Nährstoffzugaben durch Düngemittel – mehr als 100 Jahre bestehen kann. „Durch menschliche Eingriffe kann die Artenvielfalt eines Lebensraums für einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren geschädigt werden“, sagt Co-Autor Stanley Harpole von der University of California. In ihrem neuen Forschungsprojekt wollen die Wissenschaftler nun die Auswirkungen verschiedener Faktoren im tropischen Regenwald untersuchen.
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