Finanzdienstleister messen Outsourcing-Nutzen häufiger als -Risiko
Auslagerung von Dienstleistungen ins Inland bevorzugt
Die meisten Finanzdienstleister in Europa sind in der Lage, die durch Outsourcing erreichten Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen zu beziffern (85 bzw. 78 Prozent der Unternehmen). Doch im Schnitt sieht sich fast jedes dritte Unternehmen dieser Branche eigenen Angaben zufolge außer Stande, auch operative, technologische oder regulatorische Risiken der Auslagerung von Dienstleistungen zu messen. Das hat eine KPMG-Umfrage unter 100 Vorständen und Geschäftsführern von Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften in Europa ergeben*. Überraschend: 86 Prozent der Finanzdienstleistungsunternehmen lagern interne und kundenorientierte Prozesse lieber innerhalb der eigenen Landesgrenzen aus statt diese ins Ausland zu vergeben.
Neben den Kosteneinsparungen bezeichnen die Befragten Verbesserungen des Kundenservices und der Qualität sowie den Zugang zu extern vorhandenen Kompetenzen als Hauptnutzen für das Outsourcing. Fast die Hälfte (41 Prozent) ist allerdings der Meinung, dass die Finanzdienstleistungsbranche insgesamt dieses Thema eher kurzfristig angeht. Rolf von Rössing, Partner im Bereich Advisory bei KPMG: „Entscheidungen in diesem Bereich sollten strategischer angegangen werden, da ein Outsourcing erhebliche betriebliche, regulatorische und finanzielle Folgen haben kann. Unsere Umfrage zeigt jedoch, dass oft noch geeignete Systeme, Kontrollen und Prozesse fehlen, um diese Risiken besser einschätzen und messen zu können. Das ist beunruhigend, zumal Outsourcing immer häufiger als strategisches Instrument eingesetzt wird.“
* Future Sourcing – Evaluating the risks and benefits of sourcing
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