Hoher Innovationsbedarf im Weltmarkt für Oligonukleotide

Der Weltmarkt für Oligonukleotide steht am Beginn einer Phase nachhaltigen Wachstums und bietet risikobereiten Investoren vielfältige Chancen. Nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan dürfte sein Umsatzvolumen von 340,0 Millionen US-Dollar im Jahr 2003 auf 776,0 Millionen US-Dollar im Jahr 2010 anwachsen.

Der Innovationsbedarf in diesem Bereich ist extrem hoch, weshalb sowohl in Instituten als auch in der Pharma- bzw. Biotechnologieindustrie intensiv nach potenziellen Anwendungen geforscht wird. Während sich die Anwendungen bisher auf Grundlagenforschung, Screening von Wirkstoffzielen und Entwicklung von Therapeutika beschränken, sollen in Zukunft noch anspruchsvollere Bereiche aus Landwirtschaft, Gentherapie und Krankheitsprävention hinzukommen.

Mehr Angebot möglich durch veränderte Patentsituation

Angesichts der Zunahme onkologischer und infektiöser Indikationen wächst bei Pharma- und Biotechnologieunternehmen das Interesse an einer oligonukleotidbasierten Therapeutik, und sie versuchen, deren Anwendung durch verstärkte Information zu fördern. Auch Veränderungen in der Patent- und Lizenzsituation dürften eine wesentliche Rolle bei der Expansion des Marktes spielen, indem sie mehr Unternehmen das Angebot von Oligonukleotidtechnologien ermöglichen.

RNAi – bald ein unverzichtbares Werkzeug?

„Die Branche setzt auf die von RNA-Interferenz (RNAi), Antisense-Verbindungen der zweiten Generation und CpG-Technologien zu erwartenden Vorteile“, erläutert Dr. Raju Adhikari, Industry Analyst bei Frost & Sullivan. „Eine Reihe von Antisense-Verbindungen und Aptameren sind schon zugelassen, und an die 20 Antisense-Verbindungen haben Akzeptanz in Kliniken gefunden.“

Der Durchbruch der RNAi-Technologie verspricht auch den Therapeutika-Markt positiv zu beeinflussen. Dank ihrer Fähigkeit, die Expression von Zielgenen in verschiedenen Organismen und Zellen zu unterdrücken, soll die RNAi-Technologie zu einem unverzichtbaren Werkzeug bei Studien zur Validierung von Wirkstoffzielen werden.

Entwicklung effektiver Delivery-Technologien ist unverzichtbar

Die Tatsache, dass einige wichtige Antisense-Verbindungen nicht die gewünschten Oligonukleotide innerhalb von Zellen, Geweben und Organen liefern, stellt jedoch ein ernsthaftes Hemmnis für die Marktentwicklung dar. Deshalb genießt die Entwicklung effektiver Delivery-Technologien hohe Priorität, und viele Biotechnologieunternehmen arbeiten dazu mit Forschungseinrichtungen zusammen. Einige von ihnen haben sogar massiv in den Aufbau eigener Forschungsabteilungen investiert. Bioverfügbarkeit und Delivery sollen auch durch die Einführung von Oligonukleotiden mit einer erhöhten Halbwertzeit maximiert werden.

„Substanzielles Wachstum dürften Unternehmen verzeichnen, die in der Lage sind, Produkte zu entwickeln, die mit den Anforderungen und Präferenzen der Kunden Schritt halten“, führt Adhikari aus. „Der Wettbewerb im Markt nimmt ständig zu, und mehr und mehr Unternehmen setzen auf den Nischenmarkt der Oligonukleotide.“

Erfolg durch effektives Kosten-Nutzen-Verhältnis

Der aggressive Wettbewerb und die daraus resultierende Preisempfindlichkeit bringen es mit sich, dass nur die Marktteilnehmer erfolgreich sein können, die ihren Kunden das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten. Außerdem investieren die Marktteilnehmer natürlich nur in Technologien, die ihnen Gewinne versprechen. Das erhöht die Attraktivität von skalierbaren und High-Throughput-Technologien, weil sich mit ihrer Hilfe die Herstellungskosten reduzieren lassen.

Produktion in Niedriglohnregionen

Geprüft werden auch Möglichkeiten, die Produktion in Niedriglohnregionen wie Indien, China und Osteuropa zu verlagern. Außerdem sind die Unternehmen bemüht, langfristige Liefervereinbarungen mit ihren Kunden abzuschließen und Oligonukleotide je nach Kundenpräferenzen und Nachfragetrends herzustellen.

So soll zum Beispiel die positive Reaktion auf die RNAi-Technologie dem RNA-Oligonukleotid-Markt Impulse verleihen, der im Zeitraum von 2002 bis 2009 um jährlich insgesamt 29,0 Prozent wachsen soll, verglichen mit 8,7 Prozent auf dem DNA-Oligonukleotid-Markt. Dessen Volumen dürfte aber insgesamt größer sein als das des RNA-Oligonukleotid-Marktes und von 300,0 Millionen US-Dollar im Jahr 2003 auf 470,0 Millionen US-Dollar im Jahr 2008 steigen.

Abgerundetes Produktportfolio verspricht Erfolg

„Zunehmend werden von Investoren vergleichende Analysen des DNA- und des RNA-Oligonukleotid-Marktes nachgefragt“, schließt Adhikari. „Hersteller, die das komplette Portfolio der Oligonukleotidprodukte aus einer Hand anbieten können, werden sich voraussichtlich als besonders erfolgreich erweisen.“

Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan eine kostenfreie Zusammenfassung der Analyse zum Weltmarkt für Oligonukleotide in englischer Sprache per E-Mail. Anfragen können gerichtet werden an Katja Feick (katja.feick@frost.com).

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Katja Feick Frost & Sullivan

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