Geistig anspruchsvolle Jobs schützen vor Alzheimer

Höhere Beanspruchung steigert Gehirnaktivität

Menschen mit geistig anspruchsvollen Jobs könnten weniger gefährdet sein, später im Leben an Alzheimer zu erkranken. Wissenschaftler der Case Western Reserve University untersuchten die Daten von 357 Teilnehmern über 60 Jahren. 122 von ihnen waren an Alzheimer erkrankt. Analysiert wurden ihre Arbeitsunterlagen und die Art der Beschäftigung, die sie zwischen ihrem 20. und 50. Lebensjahr ausübten. Generell zeigte sich, dass die an Alzheimer erkrankten Teilnehmer ein geistig weniger anspruchsvolles Arbeitsleben hinter sich hatten. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Neurology veröffentlicht.

Als Zwanzigjährige verfügten die meisten Teilnehmer über Jobs mit vergleichbaren geistigen Anforderungen. Das änderte sich in späteren Jahren. Jene, die nicht an Alzheimer erkrankten, setzten ihr Berufsleben mit anspruchsvolleren Beschäftigungen fort. Alzheimer-Patienten verbrachten laut Studie ihr Arbeitsleben eher mit körperlich anspruchsvoller Arbeit, deren geistige Anforderungen sich über die Jahrzehnte nicht entscheidend veränderten. Die Wissenschaftler erklärten, dass weitere Studien erforderlich seien, um das Vorhandensein eines Zusammenhanges zu klären. Frühere Studien haben bereits Hinweise darauf geliefert, dass geistige Aktivitäten einen Schutz gegen Alzheimer bieten können.

Die Wissenschaftlerin Kathleen Smyth erklärte, dass geistig anspruchsvolle Jobs die Gehirnaktivität verstärkten und so den Kampf gegen Alzheimer unterstützten. „Es könnte sein, das eine höhere geistige Beanspruchung zu einer erhöhten Aktivität der Gehirnzellen führt, die hilft eine Reserve von Gehirnzellen zu erhalten, die den Auswirkungen einer Alzheimer-Erkrankung standhält.“ Zusätzlich könnten jedoch weitere Faktoren eine Rolle spielen. Für die aktuelle Studie wurde der soziale und wirtschaftliche Hintergrund der Teilnehmer nicht berücksichtigt.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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