Trendwende: IT-Budgets steigen wieder

Deutsche Unternehmen investieren 2004 wieder mehr in die Informationstechnologie (IT) und in die Telekommunikation: Rund 30 Prozent der Firmen planen, im Jahr 2004 mehr Geld auszugeben als im Vorjahr. Das ergibt die Studie „IT-Budget“ der Fachzeitschrift „Informationweek“, die mit Unterstützung von Mummert Consulting ausgewertet wurde. Im Vordergrund stehen immer noch IT-Projekte, die den Unternehmen helfen, die Effizienz zu steigern.

Die Ergebnisse der aktuellen IT-Budget-Studie belegen: Die Trendwende in der IT und in der Telekommunikation kommt rechtzeitig zur CeBIT 2004. Im vergangenen Jahr begründeten mehr als zwei Drittel der Befragten den Rückgang der IT-Investitionen noch mit der schlechten konjunkturellen Lage und damit verbundenen Einsparungsmaßnahmen. Rund ein Drittel machten Umsatzrückgänge und die finanzielle Lage des Unternehmens für die reduzierten IT-Ausgaben verantwortlich. Die Folge: In vielen Firmen konnten nur die dringendsten Projekte umgesetzt werden. Der daraus entstandene Investitionsstau und Wachstumshoffnungen in den Chefetagen führen nun bei jedem dritten Unternehmen zu steigenden IT-Budgets.

Für IT-Entscheider spielt – wie im Vorjahr – die Wirtschaftlichkeit die entscheidende Rolle. Neue IT-Projekte sollen in 78 Prozent der Unternehmen dazu dienen, die Effizienz und die Produktivität zu steigern. Fast zwei Drittel wollen Geschäftsprozesse optimieren und die Kosten senken. Weiteres Motiv für IT-Investionen: Die Kunden sollen unter anderem durch verringerte Reaktionszeiten und verbesserte Betreuung zufriedener werden, damit die Kundenbindung wieder steigt. Mehr als 54 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen bezeichnen steigende Umsätze als ein Hauptmotiv für IT-Investitionen.

Rund ein Drittel der Investitionen entfallen auf Hardware. Durch die Budgetkürzungen der letzten Jahre sind viele IT-Projekte auf die lange Bank geschoben worden. Längs überfällige Neuanschaffungen wurden gestoppt. In vielen Unternehmen müssen ältere Computer länger ihren Dienst tun, sind daher störungsanfälliger und fallen öfter aus. Dadurch ergibt sich bei vielen Unternehmen offenbar ein erheblicher Nachholbedarf. Darüber hinaus stellen neue Softwaresysteme häufig höhere Anforderungen an die Hardware.

Für das Jahr 2004 rechnen nur noch knapp 10 Prozent der IT-Entscheider damit, dass die IT-Budgets noch nachträglich reduziert werden. Überdurchschnittlich oft wird bei größeren Unternehmen mit einer nachträglichen Kürzung gerechnet. Im Vorjahr befürchteten noch 23 Prozent nachträgliche Kürzungen. Mehr als 72 Prozent der Unternehmen schätzen den Stellenwert für Investitionen in Informationstechnologie als hoch oder sehr hoch ein.

Auch im Jahre 2004 steht das so genannte Enterprise Ressource Planning (ERP) ganz oben auf der Liste der anstehenden IT-Projekte. Dem Gebot der Wirtschaftlichkeit entsprechend, investieren die Firmen mit ERP in Vernetzungen, die langfristig für Einsparungen sorgen sollen. Auf Platz zwei folgen neue Serversysteme. Auf Platz drei rangiert Customer Relationship Management (CRM). Immer noch hoch sind die Investitionen in IT-Sicherheit. Weniger wichtig sind wie im letzten Jahr Investitionen in die Vernetzung der Firmen mit der Außenwelt: Das Budget für Internet, Portale und Telekommunikation ist nach wie vor gering. In den vergangenen Jahren haben die Firmen in diesen Bereichen schon kräftig investiert.

Die Top 15-IT-Projekte in 2004:
1. ERP/SAP (17,5 Prozent der Befragten)
2. Server (16,3 Prozent)
3. CRM (14,5 Prozent)
4. DMS (Dokumentenmanagement; 13,7 Prozent)
5. Software/Migrationen (13,7 Prozent)
6. Security/Firewalls (13,3 Prozent)
7. Netzwerk (13,3 Prozent)
8. Betriebssystem (13,1 Prozent)
9. Hardware/Peripherie (11,7 Prozent)
10. Storage/Datensicherung (9,9 Prozent)
11. Internet/Web/Portale (9,7 Prozent)
12. Groupware (7,9 Prozent)
13. Umstrukturierung/Optimierung (7,7 Prozent)
14. Telekommunikation (7,3 Prozent)
15. SCM (Supply Chain Management (5,4 Prozent)

Diese Presseinformation basiert auf der aktuellen Studie „IT-Budget 2003“. In einer Online-Befragung wurden zwischen Dezember 2003 und Januar 2004 496 IT-Manager und IT-Verantwortliche aus deutschen Unternehmen zu ihren Investitionsplänen für das laufende Jahr interviewt. Die Umfrage wurde von der „Informationweek“ durchgeführt. Die Analyse der Daten erfolgte mit Unterstützung von Mummert Consulting.

Media Contact

Joerg Forthmann Mummert Consulting

Weitere Informationen:

http://www.mummert.de

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