CIO müssen ihre Expertise stärker bei Geschäftsinnovationen einbringen

Zwei Drittel der Chief Information Officer (CIO) sehen eine immer wichtigere Rolle ihrer IT-Abteilungen bei der Entwicklung von geschäftlichen Innovationen ihres Unternehmens.

Gleichzeitig sagt aber nur ein Viertel, dass sie diese über die technische Umsetzung hinaus an verantwortlicher Stelle inhaltlich mitgestalten. In Deutschland liegt diese Zahl noch niedriger. Nur rund ein Zehntel der CIO sieht sich hierzulande als maßgeblicher Initiator von Geschäftsinnovationen. Damit klafft eine Lücke zwischen der Bedeutung der Informationstechnologie für den operativen Betrieb eines Unternehmens und dem Beitrag, den ihr oberster Repräsentant in Bezug auf die Entwicklung von geschäftlichen Innovationen und damit Wachstum sowie Wettbewerbsfähigkeit leistet.

Das zeigt die diesjährige CIO Studie von Capgemini Consulting, der Strategie- und Managementberatungseinheit der Capgemini-Gruppe. Für die Untersuchung wurden persönliche Interviews mit IT-Führungskräften von 395 Großunternehmen zumeist aus Europa geführt. Kestutis Ivinskis, Business & Information Strategy-Berater bei Capgemini Consulting:

„Viele Innovationen basieren heute auf den Leistungen der Informationstechnologie. Es ist aber an der Zeit, dass die Verantwortlichen für IT stärker selbst als Initiator auftreten und damit letztendlich die unternehmerische Transformation begleiten.“

Funktionierende IT ist Grundvoraussetzung für eine innovativere Rolle

Der Aufstieg eines CIO aus der rein unterstützenden IT-Funktion hin zu einem Platz am Tisch der Geschäftsinnovatoren geht über die grundlegenden IT-Services. Denn zum einen erfährt die IT nur dann eine positive Aufmerksamkeit durch das Management, wenn die Technik im Unternehmen funktioniert. Zum anderen besteht ein Zusammenhang zwischen der Innovationskraft eines Unternehmens und einer hohen Leistungsfähigkeit der IT. „Es wird aber nicht ausreichen, nur eine fachlich exzellente Aufgabe zu erfüllen. Zu leicht kommt man so in die Rolle eines reinen 'Versorgers'“, gibt Kestutis Ivinskis zu bedenken. Immerhin 60 Prozent der befragten CIO glauben, dass ihnen der Spagat zwischen Akzeptanz auf der Geschäftsseite und optimaler Versorgung des Unternehmens mit dem „Rohstoff“ IT gelingt.

Erfolgreiche Unternehmen gehen anders mit IT um

Eine recht gute Ausgangsposition für eine Rolle als Geschäftsinnovator im Unternehmen glauben die deutschen und Schweizer CIO zu haben. Rund 60 Prozent schätzen, dass die Geschäftsbereiche ihnen das zutrauen. In Europa sind da nur die IT-Verantwortlichen in Italien und Spanien zuversichtlicher. Was die Grundlage für eine wertschaffende Symbiose zwischen geschäftlichem Erfolg und IT sein kann, zeigt eine Betrachtung von besonders erfolgreichen unter den befragten Unternehmen. Bei diesen hat die Geschäftsführung ein grundlegendes Verständnis der IT (77 Prozent gegenüber 38 Prozent bei allen Unternehmen). Das zeigt sich auch darin, dass es eine funktionierende Beziehung zwischen den Geschäftseinheiten und der IT gibt (94 Prozent/67 Prozent). Dabei wird die operative Leistung der IT als sehr stark eingeschätzt (83Prozent/56 Prozent).

Die Governance sieht in diesen erfolgreichen Unternehmen vor, dass der CIO
direkt an den Chief Executive Officer oder den Chief Operating Officer berichtet und nicht wie so häufig an den Finanzvorstand (75 Prozent/53 Prozent). Und last but not least schätzen die befragten CIO der Top-Unternehmen ihre eigene Rolle anders ein: 88 Prozent sehen sich selbst als Partner der Geschäftsfunktionen, nicht als Dienstleister oder gar Versorger. Ivinskis: „Zu einer Zeit in der viele Unternehmen einen unternehmerischen Vorteil durch IT-gestützte Innovationen suchen, sollten sie es auch ermöglichen, dass die IT einen stärkeren strategischen Beitrag zu Unternehmenswachstum liefert. Sie müssen die Rolle der IT beziehungsweise ihrer handelnden Personen überdenken.“

Hürden auf dem Weg zum Innovations-Partner

IT wird nur wahrgenommen wenn es ein Problem gibt. In diesem Satz dürfte mehr stecken als nur ein Körnchen Wahrheit. So zeigt sich auch in der Capgemini Consulting-Studie, dass es am häufigsten die kurzfristigen, operativen Probleme sind, die die CIO von einer innovativeren Rolle abhalten. Hinzu kommen unzureichende Fähigkeiten der bestehenden Mitarbeiter. Die Top-3 werden komplettiert durch die Klage, auf dem Markt nicht das richtige Personal für mehr Innovation zu finden – in Deutschland ist dies sogar der zweitwichtigste Grund.

„Für die Akzeptanz als Mitglied im Innovationszirkel müssen die CIO also ihre Hausaufgaben erledigt haben. Sie sollten somit darüber nachdenken, wie sie sich durch Industrialisierung und auch Auslagerung von Funktionen an Partner den nötigen Freiraum schaffen können“, fasst Ivinskis zusammen.

Die Ergebnisse der Studie als PDF unter:
http://www.de.capgemini.com/presse/pressemitteilungen

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Achim Schreiber presseportal

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