Mit vernetzter Asthma-Behandlung und Selbst-Management Millionen sparen?

Dr. J.-M. Tschopp und Frau B. Jordan mit ihrem vernetztem Konzept für optimierte Asthma-Behandlung

Verbesserungspotenzial durch vernetzte Behandlung, Schulung und Selbst-Management

Neue Studie zeigt überraschend hohes Spar- und Verbesserungspotenzial durch vernetzte Behandlung, Schulung und Selbst-Management

Dr. J.M. Tschopp vom Centre Valaisan de Pneumologie, Montana stellte gestern abend an einer Fortbildungsveranstaltung mit anschliessendem Rundtischgespräch die Ergebnisse der beigefügten Studie1) der REG (Respiratory Education Group) zur Diskussion, die ein durchschnittliches Sparpotential bis Fr. 5 000 pro Patient mit chronischem Asthma bronchiale aufgezeigt hat. Nationale und kantonale Gesundheitspolitiker, unter anderen O. Piller, Bundesamt für Gesundheit und der Regierungsrat T. Burgener (VS), nahmen dazu und generell zu gesundheits-
politischen Fragen Stellung.

Die neue Studie zeigt, dass vernetzte, Richtlinien-konforme Behandlung, Schulung und Selbst-Management den Krankenkassen und den Arbeitgebern je ein Sparpotenzial bei den Hospitalisations- und Absenzkosten in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr eröffnen. Diese klinisch dokumentierten Ergebnisse decken sich mit der Kostenberechnung von Szucs et al. (Eur Respir J 1999;13:281-6), die für die Schweiz jährliche Kosten des Asthma bronchiale von 1,2 Milliarden Franken schätzte, mit einem Anteil der indirekten Kosten von Fr. 500 000 pro Jahr.

Die Studie des Centre Valaisan, der REG, der Lungenliga Wallis, begleitet von 2 Vertretern der Universitätsspitäler Genf und Lausanne, ergab bei 66 Patienten im Jahresvergleich (das Jahr davor und jenes danach) eine durchschnittliche Einsparung von Fr. 5 056 pro Patient.

Zwei Fünftel dieser Einsparung waren Senkungen bei den direkten Krankenkassenpflichtigen Hospitalisations-Kosten. Drei Fünftel der Einsparung entstanden durch Reduktion der Arbeitsausfall-Tage. Zusätzlich waren auch Notfall-Besuche beim oder durch den behandelnden Arzt deutlich reduziert. Aus Sicht der Asthmatikerinnen und Asthmatiker steht die deutliche Verbesserung aller Lebensqualitäts-Parameter im Vordergrund.

Mit einem breit angelegten Programm könnte das Sparpotenzial für die Krankenkassen und die Arbeitgeber relativ einfach genutzt werden. Alle sind sich einig, dass die Notfälle und Absenzen gesenkt werden sollten. Die letzten 10 Jahre seit Erstellung der Richtlinien haben gezeigt, dass dieses Wissen noch ungenügend und zu zögerlich umgesetzt wird. Die Autoren möchten ihrem Programm und mit dieser Studie die interdisziplinäre, vernetzte Umsetzung fördern.

Die Teilnehmer der Rundtisch-Diskussion beurteilten solche vernetzte Gesundheits-Programme positiv, wenn die Qualität und die Kosten-Effizienz kontinuierlich überwacht und gesichert werden.

Media Contact

Emil Heinrich pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer