…damit die Kinder in Europa nicht länger zu dick sind

Warum sind Kinder zu dick? Was kann getan werden, um Übergewicht bei Kindern zu verhindern? Mit insgesamt 23 Partnern von Spanien bis Estland, Schweden bis Zypern erforscht das von der EU geförderte IDEFICS-Projekt Faktoren für Übergewicht bei Kindern bis zu zehn Jahren. Gleichzeitig werden Präventionsprogramme entwickelt. IDEFICS (Identification and prevention of Dietary- and lifestyle-induced health Effects in Children and infants) ist die europaweit größte Studie zur Erforschung der Ursachen und zur Vorbeugung von Übergewicht bei Kindern.

Das vor einem Jahr gestartete Projekt wird vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin der Universität Bremen koordiniert. Die erste Projektphase war sehr erfolgreich. Bei der Hauptversammlung wurden jetzt die Erfahrungen und Fortschritte des ersten Jahres vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt gegenwärtig in der Erhebung von Informationen zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Das erste Jahr diente primär der epidemiologischen Datenerhebung, um eine europäische Perspektive für Risikofaktoren zu identifizieren. Ernährung, Bewegung und Stressabbau stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit, um passende Präventionsprogramme zu entwickeln.

„IDEFICS erfährt in der wissenschaftlichen Welt große Aufmerksamkeit“, war die einhellige Meinung der Gutachter. Um den Anwendungsbezug zu stärken, wurden dort für die Regionen Beiräte aus Interessenvertretungen ins Leben gerufen. Deren Empfehlungen sind für die Entwicklung von Präventionsprogrammen hoch geschätzt, da sie die regionale Perspektive abbilden. Spannend für den europäischen Vergleich waren die Berichte aus der Feldforschung. Die Bremer Gruppe vom BIPS beispielsweise erhält Unterstützung von einem Bäcker, der den Kindern ein Frühstück spendiert, und dem Verkehrsbetrieb, der Eltern und Kinder kostenlos zu den Untersuchungen fährt. Die Italiener gewannen großen Zulauf, weil der örtliche Pfarrer eine klare Empfehlung aussprach. In Schweden und Ungarn wiederum ist der Kontakt zu Lehrern und Betreuern sinnvoll. Diese regionalen Besonderheiten fördern die Akzeptanz und damit die Erhebung vergleichbarer Daten bei 17.000 Kindern im Alter von 2-10 Jahren. Zur Erhebung der aktuellen Lage beziehen die Forscher neben biologischen Daten die Lebenssituation ebenso ein wie individuelle Lebensstile und Ernährungsgewohnheiten. Eine Telefon-Hotline begleitet die Teilnehmer.

Ragnhild Münch

Über IDEFICS: Eine Kurzbeschreibung der IDEFICS-Studie und die wichtigsten Eckdaten zur IDEFICS-Studie finden Sie in kompakter Form unter http://www.ideficsstudy.eu bei Medienvertreter.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
Prof. Dr. Wolfgang Ahrens (Koordinator)
Linzer Straße 10
D-28359 Bremen
Tel.: +49 421 59 59 6-32
Fax :+49 421 59 59 6-68
E-Mail: idefics@bips.uni-bremen.de

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Eberhard Scholz idw

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