Asthma und Ekzeme durch Fast Food – neuseeländische Studie beweist Zusammenhänge

Auf diesen Zusammenhang lässt nun eine groß angelegte internationale Studie unter der Leitung von Professor Innes Asher und Philippa Ellwood von der Fakultät für Kinder- und Jugendmedizin der University of Auckland in Neuseeland schließen.

Die Untersuchungsergebnisse wurden Mitte Januar 2013 in der Onlineausgabe des Wissenschaftsjournals „Thorax“ veröffentlicht und bestätigten außerdem, dass man seinem Körper etwas Gutes tut, wenn man drei Mal oder häufiger pro Woche Obst isst.

Im Rahmen der Untersuchung wurden Daten von mehr als 319.000 Jugendlichen im Alter von 13-14 Jahren aus 107 Gesundheitszentren in 51 Ländern und von mehr als 181.000 Kindern im Alter von 6-7 Jahren aus 64 Zentren in 31 Ländern ausgewertet, die bereits an der so genannten „International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC)“ teilgenommen hatten. Dabei handelt es sich um ein internationales Forschungsprojekt, dem die University of Auckland seit nunmehr 20 Jahren vorsitzt. Mittlerweile umfasst dieses Projekt Daten aus mehr als 100 Ländern und von fast zwei Millionen Kindern und gilt somit als die größte Studie ihrer Art.

Die teilnehmenden Kinder und Eltern machten Angaben darüber, wie häufig bestimmte Krankheitssymptome, wie schweres Atmen bei Asthma oder eine laufende/verstopfte Nase und juckende/tränende Augen bei der allergischen Rhinokonjunktivis, eine Art Heuschnupfen, auftraten. Außerdem informierten sie das Forscherteam über aufgetretene Ekzeme und über ihre wöchentlichen Essgewohnheiten.

Beim Auswerten der Daten achteten die Forscher besonders auf die Schwere der Symptome in den vergangenen zwölf Monaten. Ihr Augenmerk lag dabei beispielsweise auf der Häufigkeit der Symptome und wie sich die Symptome auf das tägliche Leben und/oder das Schlafverhalten ausgewirkt hatten. Außerdem konzentrierte sich das Team auf Nahrungsmittel, wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Zerealien, Brot und Pasta, Reis, Butter, Margarine, Nüsse, Kartoffeln, Milch, Eier und Fast Food/Hamburger, deren positive oder negative Auswirkung auf die Gesundheit bereits bekannt ist. Deshalb gaben die Teilnehmer in folgenden Kategorien an, wie häufig sie die Nahrungsmittel gegessen hatten: nie, gelegentlich, ein bis zwei Mal pro Woche, drei Mal oder
häufiger pro Woche.

Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen können, zeigte die Auswertung der Daten, dass sich nur Fast Food in gleichem Maße negativ auf die beiden teilnehmenden Altersgruppen auswirkte. So schlussfolgerten die Forscher, dass „eine solche Einheitlichkeit die mögliche Kausalität des Zusammenhangs verstärkt“.

Unter den Jugendlichen konnte Fast Food durchweg mit akuten und schweren Symptomen der drei oben genannten Erkrankungen in Verbindung gebracht werden und zwar in allen Gesundheitszentren der teilnehmenden Länder, unabhängig vom Geschlecht und der finanziellen Situation der Probanden.

Unter den Kindern im Alter von 6 und 7 war der Kausalzusammenhang zwar nicht so eindeutig, die auftretenden Symptome konnten dennoch auch in dieser Altersgruppe teilweise auf das Essen von Fast Food zurückgeführt werden. Laut der Forscher könnte der Unterschied zwischen den Altersgruppen dadurch zu erklären sein, dass jüngere Kinder bei ihrer Essensauswahl weniger Freiraum haben als Jugendliche.

Stand bei den Testteilnehmern drei Mal oder häufiger pro Woche Fast Food auf dem Speiseplan, erhöhte sich das Risiko, an schwerem Asthma zu erkranken, bei den Jugendlichen um 39 Prozent und bei den Kindern um 27 Prozent. Auch das Auftreten von Ekzemen und der Schweregrad von Nasenschleimhautentzündungen erhöhten sich insgesamt.

Im Rahmen der Studie kamen die teilnehmenden Gesundheitszentren außerdem zu dem Ergebnis, dass man durch den Verzehr von Obst den drei oben genannten Krankheiten vorbeugen kann. Aßen die Testteilnehmer drei Mal oder häufiger pro Woche Obst, verringerte sich die Schwere der Symptome bei den Jugendlichen um 11 und bei den Kindern um 14 Prozent.

Das Forscherteam weist darauf hin, dass es zwei plausible Erklärungen für die Untersuchungsergebnisse gibt: Fast Food enthält einen hohen Anteil an gesättigten und trans-Fettsäuren, die unser Immunsystem beeinträchtigen, während Obst reich an Antioxidantien und weiteren nützlichen Inhaltsstoffen ist.

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Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593

oder

Professor Innes Asher
Head of Department
Paediatrics
School of Medicine
The University of Auckland
mi.asher@auckland.ac.nz

Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist das gemeinnützige Studierendensekretariat aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Europa, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

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