Alternativen zu Amalgam als Zahnfüllung

Zahnklinik der Uni Witten/Herdecke testet neue Werkstoffe für den Fall, dass die Vereinten Nationen das Quecksilber schon 2011 verbieten

Für 2011 haben sich die Vereinten Nationen das Verbot von Quecksilber vorgenommen. “Wir müssen abwarten, wie und mit welchen Fristen das umgesetzt wird”, meint Dr. Rainer Jordan von der Zahnklinik der Universität Witten/Herdecke, “aber für uns Zahnärzte hieße das: Keine Amalgam-Füllungen mehr, denn die bestehen zur Hälfte aus Quecksilber.

Wir müssen dann neue Materialen haben und deswegen wollen wir testen, welche Alternativen am besten sind.” Dazu sucht die Zahnklinik der Universität Witten/Herdecke Teilnehmer für eine Studie, die Verarbeitung und Haltbarkeit von neuen Kunststoffen testet. “Alle neuen Materialien haben sämtliche nötigen Verträglichkeitsprüfungen einwandfrei bestanden und sind für die Behandlung zugelassen. Darüber braucht sich niemand Sorgen zu machen, der teilnehmen möchte”, beruhigt Dr. Jordan mögliche Bedenken.

Als Alternativen bieten sich einerseits zahnfarbene Kunststoffe an, die mit UV-Licht gehärtet werden. “Da gibt es neue Materialien, die in dickeren Schichten und schneller als bisher verarbeitet werden können”, beschreibt Dr. Jordan das Testfeld. Andererseits kommen Zwei-Komponenten-Füllungen in Betracht, die durch eine chemische Reaktion aushärten. Außerdem wollen die Wittener Zahnärzte einen neuartigen Kleber für die Füllungen testen, der die bisher drei Arbeitsschritte in einem möglich macht. “Uns geht es in erster Linie um die Festigkeit und Alltagstauglichkeit der Materialien für den Patienten. Darum suchen wir rund 100 Teilnehmer, die an dieser Studie teilnehmen wollen. Sie bekommen die Füllungen umsonst, müssen aber an drei Nachuntersuchungen in 18 Monaten teilnehmen”, erläutert Dr. Jordan das Verfahren, schränkt den Personenkreis aber auch ein: “Damit die neuen Materialien auch einer harten Belastungsprobe ausgesetzt werden, sollten die Füllungen mitten im Kaubereich der Backenzähne liegen.”

Weitere Informationen bei Dr. Rainer A. Jordan unter 02302 / 926-629 oder Andreas.Jordan@uni-wh.de

Media Contact

Kay Gropp idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Freistehendes Plasma mit hoher Energiedichte

Die Idee der Kernfusion begeistert Physiker:innen und Energiefachleute seit Jahrzehnten. Im Kern geht es darum, die physikalisch-chemischen Prozesse, die in der Sonne stattfinden, in vergleichbarer Form auf der Erde zu…

Hochsensitive Quantensensorik für die Medizin

NV-Diamant-Lasersystem mit zwei Medien erstmals erfolgreich demonstriert. Die Messung winziger Magnetfelder, wie sie etwa durch Hirnströme erzeugt werden, eröffnet der medizinischen Diagnostik und Behandlung viele neue Möglichkeiten. Das Forschungsteam um…

Neue Einblicke in die Ammoniakspaltung

Ein internationales Forschungsteam hat neue Erkenntnisse in die Funktionsweise eines Eisenkatalysators gewonnen, mit dem sich Ammoniak in Stickstoff und Wasserstoff spalten lässt. Wasserstoff wird zu Ammoniak umgewandelt, um den Energieträger…

Partner & Förderer