Erster Dipolmagnet für Hochenergiespeicherring HESR in Jülich eingetroffen
Dipolmagnete bilden zwischen ihren Polen ein homogenes Magnetfeld aus. Im HESR muss jeder von ihnen den Teilchenstrahl um präzise 8,1818 Grad ablenken. Bei einem Maximalstrom von 3.000 Ampere müssen die Kupferspulen dafür ein Magnetfeld von 1,7 Tesla erzeugen, rund 100.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld.
Die besondere Herausforderung dabei: In dem Bereich, den der Teilchenstrahl durchquert, muss das Magnetfeld extrem konstant sein. Es darf um höchstens ein Zehntausendstel vom vorgegebenen Wert abweichen. Deswegen wurde besondere Sorgfalt auf die Formgebung der Polschuhe an den Polen der Magnete gelegt, aus denen die magnetischen Feldlinien austreten.
Der 4,6 Meter lange Dipolmagnet folgt der Krümmung der rund 575 Meter langen „Teilchen-Rennbahn“. Das ruft Verzerrungen im Magnetfeld hervor, die kompensiert werden müssen.
Jülicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rüsten den Magneten noch mit Vakuumkammer und Heizmanschette aus, bevor er seine Reise weiter in Richtung Darmstadt fortsetzen kann.
Der Beschleunigerring HESR wird vom Forschungszentrum Jülich unter Federführung des Instituts für Kernphysik (IKP-4) und Beteiligung des Zentralinstituts für Engineering, Elektronik und Analytik (ZEA-1) als Beitrag zum Beschleunigerkomplex FAIR in Darmstadt aufgebaut.
HESR soll neuartige Experimente mit Antiprotonen oder anderen geladenen Teilchen für die Grundlagenforschung zugänglich machen. Die geplanten Arbeiten sollen unter anderem das Verständnis der starken Wechselwirkung erweitern – eine der vier Grundkräfte der Physik, die Atomkerne gegen ihre elektrostatische Abstoßung zusammenhält – und Einblicke geben in neue, bisher unerforschte Formen der Materie.
Weitere Informationen:
Institut für Kernphysik, Kernphysikalische Großgeräte (IKP-4)
Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik, Engineering und Technologie (ZEA-1)
Ansprechpartner:
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