Erste Fotos vom stärksten Röntgenlaserstrahl der Welt

The European XFEL beam Copyright European XFEL

Möglich ist das, weil der Röntgenstrahl den Stickstoff in der Luft zum Leuchten anregt, wenn die Moleküle seinen Weg kreuzen. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie in einer Leuchtstoffröhre, bei der die angelegte Hochspannung das Gas im Inneren der Röhre zum Leuchten bringt.

Trotz der extrem hohen Intensität des Strahls ist das Leuchten des Stickstoffs vergleichsweise schwach und wäre mit bloßem Auge kaum zu erkennen. So deutlich sichtbar wie auf dem Foto wird der Strahl erst bei völliger Dunkelheit und einer Belichtungszeit von 90 Sekunden.

Fotografiert wurde ein Strahl von einem Millimeter Durchmesser, der aus 800 Blitzen pro Sekunde besteht. Da sich während der Experimente niemand in der Experimentierstation aufhalten darf, hat der Fotograf die Kamera vom benachbarten Kontrollraum aus ferngesteuert.

Über European XFEL

European XFEL ist eine internationale Forschungsanlage der Superlative in der Metropolregion Hamburg: 27.000 Röntgenlaserblitze pro Sekunde und eine Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die der besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art eröffnen völlig neue Forschungsmöglichkeiten. Forschergruppen aus aller Welt können an dem europäischen Röntgenlaser atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen.

European XFEL ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Sie beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im September 2017 hat die Anlage den Nutzerbetrieb aufgenommen. Mit Kosten von 1,25 Milliarden Euro (Preisniveau 2005) für Bau und Inbetriebnahme und einer Länge von 3,4 Kilometern ist European XFEL eine der größten und ambitioniertesten europäischen neuen Forschungseinrichtungen.

Derzeit beteiligen sich zwölf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt 58 Prozent der Kosten für die Einrichtung, Russland 27 Prozent. Die anderen Partnerländer sind mit ein bis drei Prozent beteiligt.

Kontakt:
Dr. Bernd Ebeling
Tel 040 8998 6921
Email: bernd.ebeling@xfel.eu

http://media.xfel.eu/XFELmediabank/?l=de&c=18016 Bilder vom Röntgenstrahl
http://www.xfel.eu weitere Informationen zu European XFEL

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Dr. Bernd Ebeling idw - Informationsdienst Wissenschaft

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