Bremer Treibhausgas-Satellit CarbonSat von Europäischer Weltraumbehörde ESA ausgewählt

CarbonSat könnte damit der achte Satellit innerhalb des Earth Explorer Programmes der Europäischen Weltraumorganisation ESA werden.

CarbonSat hat zum Ziel, die globale Verteilung der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) in der Atmosphäre mit hoher Genauigkeit zu kartieren. Basierend auf diesen Messungen können die Verteilung und Konzentrationen dieser Treibhausgase weltweit vergleichbar bestimmt werden. Dabei wird CarbonSat erstmalig klein-skalige starke Emissionsquellen flächendeckend vermessen und damit einen wichtigen Beitrag zur Unterscheidung zwischen natürlichen und von Menschen gemachten Emissionen leisten.

CarbonSat soll ein wichtiger Bestandteil eines globalen Überwachungssystems für Treibhausgase werden. Die Daten werden sowohl national als auch weltweit von Wissenschaftlern, Behörden und Wetterdiensten zur Beantwortung wichtiger offener Fragen in Bezug auf die Wirkung der Treibhausgase benötigt – einschließlich der Überwachung und Bewertung von zukünftigen Treibhausgasemissionen.

Bremer Erfahrungen mit SCIAMACHY

Zusammen mit CarbonSat wurde nur noch ein weiterer Missionsvorschlag von der ESA ausgewählt. Am Ende der 2011 beginnenden Machbarkeitsstudien wird die ESA darüber entscheiden, welche der beiden Missionen im Jahr 2018 in den Orbit gebracht werden soll. Der Missionsvorschlag CarbonSat wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Heinrich Bovensmann vom Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen in enger Zusammenarbeit mit einem internationalen Expertenteam im Juni dieses Jahres bei der ESA zur Begutachtung eingereicht. Der technische Teil des Missionsvorschlages wurde in Zusammenarbeit mit OHB System AG (Satellitensystem) und Kayser-Threde (Sensorik) und dem Bremer DLR Institut für Raumfahrtsysteme erarbeitet. Das Projekt baut auf die langjährige Erfahrung des IUP (Leitung: Professor John P. Burrows) beim satellitengestützen Nachweis von Treibhausgasen mit dem seit 2002 erfolgreich arbeitenden Sensor SCIAMACHY und den am IUP entwickelten hochgenauen Auswertealgorithmen (Leitung: Dr. Michael Buchwitz) auf. Zudem ist die Arbeitsgruppe von Prof. Justus Notholt mit ihren hochgenauen Bodenreferenzstationen zur Eichung der Satellitendaten an der Mission beteiligt.

Die Vorbereitung des Missionsvorschlages wurde mit Mitteln des Landes Bremen (Wirtschaftsförderung Bremen mit Mitteln des Senators für Wirtschaft und Häfen) und der Universität Bremen unterstützt sowie durch die DLR Raumfahrt-Agentur mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Kontakt und weitere Informationen:

Links:
http://www.iup.uni-bremen.de/carbonsat/
http://www.esa.int/esaCP/SEMD9AGMTGG_index_0.html
Universität Bremen
Fachbereich Physik /Elektrotechnik
Institut für Umweltphysik
Dr. Heinrich Bovensmann
Telefon: 0421-218-62102
E-Mail: Heinrich.Bovensmann@iup.physik.uni-bremen.de
Dr. Michael Buchwitz
Telefon: 0421-218-62086
E-Mail: Michael.Buchwitz@iup.physik.uni-bremen.de
Prof. Dr. John P. Burrows
Telefon: 0421-218-62100
E-Mail: burrows@iup.physik.uni-bremen.de

Media Contact

Eberhard Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.iup.physik.uni-bremen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufstehen, losgehen, Hürden nehmen

Student*innen der TU Berlin bauen ein Exoskelett, um querschnittgelähmten Menschen das Laufen zu ermöglichen und suchen paraplegische Pilot*innen für den CYBATHLON 2024. Quer durch den Raum ist ein dickes Stahlseil…

Wie Bodenmikroben in der Wüste überleben

Zukunftsweisende Ergebnisse, denn: die Fähigkeit Dürreperioden zu überstehen wird immer wichtiger für Bodenbakterien. Lange Dürreperioden und plötzliche Regenfälle – wie schaffen es Wüstenbodenbakterien in diesem Umfeld zu überleben? Diese Frage…

Zebrafinken-Küken brabbeln nicht ohne Grund

Wenn Babys sprechen oder Vögeln singen lernen, greift das gleiche Prinzip: Zuhören und dann nachahmen. So wird aus anfänglichem Gebrabbel das erste Wort oder Lied. Zebrafinken-Küken merken sich zunächst den…

Partner & Förderer