Japan will bis 2030 Mondstation errichten

Mit einiger Überraschung ist die Meldung, dass Japan sich in der Mondforschung stark engagieren will, aufgenommen worden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe. Demnach wollen die Japaner bis 2020 weitere Mondflüge durchführen und bis 2030 sogar eine Mondstation errichten. Die japanische Raumfahrt Agentur JAXA hat allerdings zu dem mindestens 26 Mrd. Dollar teuren Projekt noch kein grünes Licht gegeben. Japans Raumforscher haben allerdings die Forderung nach der Realisierung lautstark unterstützt.

Das Mond- und Planetenerforschungsprogramm Junichiro Kawaguchi, das die Pläne für die kommenden 20 Jahre beinhaltet, wurde bereits im Frühling 2005 vorgestellt. Nun soll aber die Mondforschung tatsächlich Realität werden und schon im kommenden Jahr mit einem Satelliten-Launch in den Mondorbit beginnen. Danach sollen drei unbemannte Mondflüge folgen, die Proben nehmen und Daten sammeln. In etwa 15 Jahren soll dann die Raumstation installiert sein, in der Astronauten im Halbjahreszyklus auf dem Mond bleiben sollen.

Für einiges Erstaunen sorgt das japanische Unterfangen auch bei Experten der europäischen Raumfahrtagentur ESA. „Es stimmt, dass es bald 40 Jahre her ist, seit der erste Mensch am Mond war. Das Apollo-Programm ist alt und darin lag die Technologie für einen Mondflug“, so ESA-Manager Bruno Gardini. Die Kosten für ein solches Programm lägen aber im Milliarden-Euro Bereich. Gardini zeigt sich von der Kühnheit der Japaner allerdings überrascht. Das Aurora-Projekt der ESA etwa forciere die Entwicklung von Robotik zur Erforschung des Mars. „Ein Projekt für eine bemannte Mondstation gibt es aber nicht“, so Gardini.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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