Gründung des "Kepler Center for Astro und Particle Physics"

Am morgigen Mittwoch, dem 6. Februar wird Prof. Dr. Alan Watson von der Leeds University im Physikalischen Kolloquium einen Vortrag über jüngste Entwicklungen zur Astronomie mit kosmischer Strahlung halten. Der Titel des Vortrags in englischer Sprache lautet: „Is the search for the origin of the highest energy cosmic rays over?“ Watson wird über die neuesten Ergebnisse eines 3000 km2 großen Observatoriums für ultrahochenergetische Teilchen in der argentinischen Pampa berichten.

Die Vortragsveranstaltung ist zugleich Auftaktveranstaltung eines neuen Zusammenschlusses von Arbeitsbereichen der Astronomie, der Astrophysik und der Teilchenphysik. Der Verbund steht unter dem Namen „Kepler Center for Astro und Particle Physics“ und erinnert an den bedeutenden Astronomen Johannes Kepler, der in Tübingen studiert hat.

Die beteiligten Arbeitsgruppen wollen das Universum als Labor für Elementarteilchen und für Materie unter extremen Bedingungen nutzen, denn viele astrophysikalische Beobachtungen ermöglichen ein Studium der Materie unter Bedingungen, wie sie in irdischen Laboren nie erreicht werden können. Gleichzeitig soll das Universum durch unterschiedliche Strahlungen und Teilchen vertieft untersucht werden: Während lange Zeit die Beobachtung des Universums auf das sichtbare Licht beschränkt war, können heute Röntgenlicht, Gammastrahlung, Protonen und bald auch Neutrinos und Gravitationswellen bei der Erstellung von Himmelskarten genutzt werden. Damit lassen sich die Details der Vorgänge in den Quellen dieser Teilchen im Universum besser verstehen. Die Teilchen werden somit zum Botschafter für die Struktur und Entwicklung des Universums als ganzes. Viele offene Fragen im Universum wie die ungeklärte Natur der Dunklen Materie oder die Frage, wie überhaupt Materie ins Universum kam, sind mit Fragestellungen der Teilchenphysik eng verknüpft. Eine vereinheitlichte Beschreibung der verschiedenen physikalischen Kräfte kann daher neue Kenntnisse zur Verteilung der Materie auf die verschiedenen Energieformen im Universum liefern. Die Entwicklung von Sternen und Planetensystemen ist nicht zuletzt im Hinblick auf die Entstehung des Lebens eine der Schlüsselfragen der heutigen Astronomie.

Die im Kepler Center zusammengeschlossenen Arbeitsgruppen wollen neue Projektanträge erarbeiten, gedacht ist auch an die Gründung eines Graduiertenkollegs. Die Projekte des Kepler Centers werden in Form einer Posterausstellung im Anschluss an die Ausstellung erstmals präsentiert.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Josef Jochum, Physikalisches Institut, Tel.: 07071/29-74453, josef.jochum@uni-tuebingen.de

Media Contact

Michael Seifert idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-tuebingen.de/

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