Beobachtung der Sternentstehung: Fertigung des Sechs-Meter-Teleskops von CCAT-prime hat begonnen

Beobachtung der Sternentstehung: Fertigung des Sechs-Meter-Teleskops von CCAT-prime hat begonnen

Die Fertigung des Cerro Chajnantor Atacama Telescope-prime (CCAT-p), eines auf die großräumige Kartierung spezialisierten Teleskops, das am Himmel Wellenlängen im Submillimeter- und Millimeterbereich erfassen kann, hat begonnen. Das markiert einen wichtigen Meilenstein im Projekt.

Die CCAT Corporation ist eine Partnerschaft der amerikanischen Cornell Universität, der Universitäten Köln und Bonn sowie des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching und des Canadian Atacama Telescope Consortium (CATC), eines Zusammenschlusses wissenschaftlicher Einrichtungen in Kanada.

„Mit CCAT-prime haben wir einzigartige Möglichkeiten, die Physik der Sternentstehung zu untersuchen und zu verstehen, wie sie die Entwicklung des Universums beeinflusst“, sagt Professor Dr. Jürgen Stutzki vom I. Physikalischen Institut der Universität zu Köln.

Das Teleskop biete aufgrund seines neuartigen optischen Designs und seines extrem hohen Standortes ganz neue Chancen für die Erforschung des Weltalls. „Es erfordert zudem die Entwicklung neuartiger Detektor-Technologien an der Universität zu Köln“, sagt Stutzki.

Das Sechs-Meter-Teleskop wird nahe dem Gipfel des Cerro Chajnantor-Berges in der chilenischen Atacamawüste auf 5.600 Meter Höhe aufgebaut. CCAT-p wird Einblicke in die „kosmische Morgendämmerung“ – die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall – sowie in die Details der Entstehung von Sternen und Galaxien im lokalen Universum geben.

Das neuartige optische Design des Teleskops, die hochpräzisen Spiegel und der Standort in großer Höhe werden den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtige neue Möglichkeiten in der Astrophysik und der Erforschung des Universums eröffnen.

Die Vertex Antennentechnik GmbH aus Duisburg ist für die Herstellung der Komponenten des Teleskops verantwortlich. Der Prozess, in dem das Design immer wieder kritisch überprüft wurde, dauerte fast zwei Jahre. Einige der Teile, beispielsweise die beiden Spiegel des Teleskops, zusammenzubauen, wird fast noch einmal so lange dauern.

Nach Abschluss des Zusammenbaus werden die Teile in Europa montiert und anschließend getestet. Das Teleskop wird dann in Teilstücke zerlegt, die 2020 nach Chile transportiert werden. Dort angekommen, wird es erneut zusammengebaut und auf einem Betonsockel auf dem Cerro Chajnantor montiert.

„Dieses Projekt befindet sich seit langem in der Entwicklung, und es ist spannend, dass es nun so kurz vor der Realisierung steht“, sagt Martha Haynes, Vorsitzende des CCAT Observatory Board und Goldwin Smith Professor of Astronomy der Cornell Universität.

„Das Teleskop sollte bald auf dem Berg stehen und in etwas mehr als zwei Jahren mit der Sammlung von Daten beginnen können.“

Dieser Moment, in dem das Teleskop das „erste Licht“ einfängt, ist für Mitte 2021 geplant.

Dass CCAT-Prime jetzt gebaut wird, ist vor allem der Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Großzügigkeit des US-amerikanischen Spenders Fred Young zu verdanken. „Es ist spannend und befriedigend, dass wir den ersten Bauabschnitt erreicht haben“, sagt Young.

Inhaltlicher Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Stutzki
I. Physikalisches Institut
+49 221 470-3494
stutzki@ph1.uni-koeln.de
Presse und Kommunikation:
Jürgen Rees
+49 221 470-3107
j.rees@verw.uni-koeln.de

Weitere Informationen:
https://www.astro.uni-koeln.de/CCAT-prime_DE

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Gabriele Meseg-Rutzen idw - Informationsdienst Wissenschaft

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