Moorschutz ist Klimaschutz
Heute endete die Fachtagung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zum Moorschutz in Osteuropa, an der Fachleute aus Belarus (Weißrussland), Ukraine und der Russischen Föderation teilnahmen.
Auf der Veranstaltung wurde u. a. über die Treibhausgasemissionen von gestörten Mooren diskutiert und wie wiedervernässte Moore im Emmissionshandel beim Moorschutz berücksichtigt werden können.
Ziel der Tagung war die Unterstützung der Länder beim Schutz und der Wiedervernässung ihrer Moore. “Die Wiedervernässung der Moore leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Weißrussland zählt mit Deutschland, Russland, Polen und der Ukraine zu einem der bedeutendsten globalen Hotspots der Treibhausgas-Emissionen aus entwässerten Mooren.
Durch die Wiedervernässung der Moore können diese Emissionen vermieden werden. Wiedervernässte Moore bieten auch einen wichtigen Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Arten und bieten auch gleichzeitig wirtschaftliche Optionen. Eine an die nassen Bedingungen angepasste landwirtschaftliche Nutzung kann die Wertschöpfung in ländlichen Räumen erhöhen” sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des BfN zum Abschluss der Veranstaltung.
Das Bundesumweltministerium (BMU) finanziert seit einem Jahr im Rahmen der Internationalen Klima-Initiative ein Modellprojekt zur großflächigen Moorrenaturierung in Belarus (Weißrussland), bei dem wichtige Grundlagen sowohl für die Anrechnung von Mooren in einem Post-Kyoto Protokoll, als auch auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt, erarbeitet werden. Die Ergebnisse sind auf tropische Moore übertragbar, finden weltweit Beachtung und. werden auch auf dem Klimagipfel in Kopenhagen vorgestellt. Auf der Tagung konnten. weitere Schritte in diesem Projekt vereinbart werden, um die klimawirksame Moorwiedervernässung in den drei Ländern weiter voranzubringen.
“Infolge der wirtschaftlichen Veränderungen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs liegen insbesondere in den Ländern Belarus (Weißrussland), Ukraine und Russische Föderation in erheblichem Umfang Moorflächen brach, die trockengelegt und vorwiegend für landwirtschaftliche Zwecke, aber auch für Forstwirtschaft und Torfabbau genutzt wurden. Im Rahmen des Projektes sollen zunächst 10.000 Hektar degradierte Moore in Weißrussland wiedervernässt werden. Damit wird das Projekt beispielhaft zeigen, wie durch die Wiedervernässung von Mooren Treibhausgas-Emissionen vermieden werden können,” sagte Prof. Michael Succow.
Diese vermiedenen Treibhausgasemissionen könnten künftig eine Einkommensquelle für die betroffenen Staaten darstellen, deren Einnahmen durch den freiwilligen Handel mit CO2-Zertifikaten für weitere Moorschutzmaßnahmen verwendet werden können.
Partner im Projekt sind u.a. die Michael-Succow-Stiftung, die sich insbesondere dem Erhalt großartiger Naturlandschaften in Osteuropa verschrieben hat, und die in England ansässige Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), eine der größten Naturschutzverbände der Welt, die Universität Greifswald, die weltweit führend auf dem Gebiet der Moorforschung ist, sowie der weissrussische Partnerorganisation des RSPB, APB – Birdlife Belarus
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