„Grünes Signal“ für Tagungen: klimafreundliche Kongresse im ZUK

Bewerben Hersteller einiger Branchen noch ihre Produkte mit einem grünen Siegel, geht der Trend schon darüber hinaus: grün wird zu einer regelrechten Lebenseinstellung – auch in der täglichen Arbeitswelt.

Umwelt- und Klimabewusstsein halten in die Tagungsbranche Einzug, denn Veranstalter von Messen und Tagungen haben erkannt: grün ist für Verbraucher und Teilnehmer „in“. Auch das Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hält den Gedanken nachhaltiger Veranstaltungen (Green Meetings) hoch: Für alle Veranstaltungen konsequent und deutschlandweit erstmalig, reicht das Konzept vom geringen Materialverbrauch bis zur ökologischen Küche.

„Mit der ‚grünen Offensive’ und dem ZUK gehen wir erfolgreich auf die Bedürfnisse unserer Kunden, Besucher und d as Wohl der Umwelt ein. So hat das ZUK unter anderem zehn Jahre zum Klimaschutz beigetragen“, sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.

Ökologisches Gebäude gibt Raum für umweltbezogene Tagungen

Veranstaltungsgebäude gelten gemeinhin als Energiefresser und Klimaschädlinge. Nicht so das ZUK der DBU. Das Gebäude demonstriere, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Architektur übersetzt aussehen können: recycelbare Baumaterialien, ein Membrandach und große Glasfronten lassen viel Tageslicht herein und Grundwasser wird zum Kühlen des Gebäudes genutzt. „Der Energieverbrauch liegt 75 Prozent unter dem Neubaustandard und bei weniger als zwölf Prozent des Durchschnitts deutscher Gebäude“, sagt Brickwedde. Die Veranstaltungs- und Ausstellungsräume böten Platz für umweltbezogene Tagungen und Kongresse mit bis zu 199 Personen.

Umweltgerecht und klimafreundlich: niedriger Materialverbrauch, wiederverwendbare Utensilien und energiesparende Lampen

„Unsere alltägliche Arbeit und alle Tagungen für unsere Kunden gestalten wir umweltgerecht“, hebt Dr. Markus Große Ophoff, Fachlicher Leiter des ZUK, hervor. Konsequent werde auf den Einsatz von Recyclingprodukten, das Einsparen von Ressourcen und eine möglichst weitgehende Wiederverwendung eingesetzter Materialien geachtet. So würde ausschließlich Recyclingpapier mit dem „Blauen Engel“ – von Broschüren über Kopien bis hin zu Toilettenpapier – eingesetzt, würden Hüllen für Namensschilder mehrfach verwendet. Energiesparende Leuchtstoffröhren und innovative Halogenmetalldampfleuchten – mit einer besseren Lichtausbeute und energiesparender als Leuchtdioden (LED) – sorgten für Licht. Ist die Veransta ltung vorbei, werde der Abfall getrennt entsorgt, die Räume würden mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln gesäubert.

Food et Event-Geschäftsführer Helge Weber und sein Team übernehmen die ökologische Verpflegung der Gäste bei Veranstaltungen.Anfahrt ohne Stress und gutem Gewissen: effektive Wegeführung und „hauseigene“ Bushaltestelle

Als „umweltfreundlich und bequem“ bezeichnet Große Ophoff die Anreise zum ZUK. Unterstützt werde das mit dem Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn. Tagungsgäste könnten vom Bahnhof mit dem Bus bis zur „hauseigenen“ Haltestelle „Umweltstiftung“ fahren. Von da aus seien es noch wenige Schritte bis zum Ziel, die zudem gut ausgeschildert seien. Ein großer Fahrradstand biete viel Platz für die Zweiräder. Ein innerstädtisches Verkehrsleitsystem mache den Weg mit dem Auto kürzer und effektiver. „Das spart nicht nur Nerven, sondern auch Sprit. Und das schont die Umwelt.“

Angeschlossene Kantine mit Bio-Siegel zertifiziert

Große Ophoff: „Unsere betriebliche, also angegliederte Gastronomie ist ein zusätzlicher grüner Pluspunkt für unseren Standort.“ Denn selbst in der hauseigenen Kantine werde das grüne Konzept fortgefahren: Zertifiziert mit dem Bio-Siegel versorge das Küchenteam von „Food et Event“ die Gäste mit regionaler und biologischer Kost. „Die Beilagen, wie Kartoffeln oder Gemüse, sind grundsätzlich in Bio-Qualität“, sagt Große Ophoff. Bevorzugt landeten Produkte aus der Region auf dem Herd, und der Küchenbetrieb laufe mit energie- und wassersparenden Geräten. Getränke gebe es aus Mehrwergflaschen, und der Kaffee sei fair gehandelt.

Brickwedde: Nachhaltigkeit umsetzen und Umwelt- und Klimaschutz glaubwürdig vermitteln

„Unser grüner Plan stellt unseren Tagungsort in einem anderen Licht dar und hebt uns von der Masse ab. Wir handeln nicht nur ökologisch, sondern haben damit auch eine Vorbildfunktion, die wir in der Konsequenz der Umsetzung einmalig in Deutschland wahrnehmen“, sagt Große Ophoff. „Für Kunden, Besucher und Mitarbeiter werden solche Kriterien immer wichtiger. Und nur wer Nachhaltigkeit so konsequent umsetzt, kann auch den Umwelt- und Klimaschutz glaubwürdig vermitteln“, fügt Brickwedde an.

840 Millionen Euro für den Klimaschutz angestoßen

Brickwedde zog auch eine Bilanz der bisherigen zehnjährigen Arbeit des ZUK, das 1999 als gemeinnützige DBU-Tochter gegründet worden war. Mehr als 105.000 Teilnehmer hätten mehr als 1.080 Veranstaltungen besucht. Selbst im Krisenjahr 2009 hätten rund 19.000 Besucher das Konferenz- und Ausstellungszentrum besucht. Mehr als 1.600 Printprodukte seien in den vergangenen zehn Jahren vom ZUK produziert und vertrieben worden. Das Zentrum vertrete die DBU jährlich auf fünf Fachmessen und habe bisher fünf Ausstellungen zu Umweltthemen umgesetzt, die derzeit bundesweit auf Wanderschaft seien. Auch die DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren“, deren Fokus auf einem kostenlosen und unverbindlichen Energie- Erst-Check liege, den ein geschulter Handwerker durchführt, sei ein Erfolgsprodukt: Rund 10.000 Handwerker seien bisher bundesweit geschult und mehr als 20.000 Energieberatungen initiiert worden. Hausbesitzer hätten einer aktuellen Untersuchung zufolge ein Jahr nach der DBU-Erstansprache durchschnittlich 24.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen ihrer Immobilien aufgewendet. „Mit Hilfe der durchgeführten Energie-Checks 2009 werden Investitionen von 840 Millionen Euro für den Klimaschutz angestoßen“, betonte Brickwedde.

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DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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