Daten zur besseren Wettervorhersage

Dornier Do228 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), von dem aus die Messungen stattfinden. Quelle: Forschungszentrum Jülich<br>

Vom Flugzeug aus bestimmen Jülicher Umweltforscher am 16. und 17. Juli 2012 die Bodenfeuchte im Rureinzugsgebiet. In Messungen über der Jülicher Börde und der Eifelregion erfassen sie den Wassergehalt an der Oberfläche des Bodens.

Er beeinflusst den Austausch von Energie und Wasser zwischen Boden und Atmosphäre und ist ein Parameter, mit dem sich Wetter- und Flutvorhersagen verbessern lassen. Die Kampagne ist Teil des deutschlandweiten Langzeitprojekts TERENO (TERrestrial ENvironmental Observatories) der Helmholtz-Gemeinschaft, in dem langfristige Folgen des Klimawandels auf regionaler Ebene untersucht werden.

Mit Mikrowellensensoren bestimmen die Jülicher Wissenschaftler zusammen mit Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Feuchte des Bodens aus der Luft. Dabei nutzen sie zwei verschiedene Sensortypen, die sich genau ergänzen: ein Radar und ein Radiometer. Der Radar sendet Mikrowellen aus, die das Wasser im Boden streut. Das zurück gestreute Signal ist dann ein Maß für den Wassergehalt in der obersten Bodenschicht.

„Je nach Boden wird bis in eine Tiefe von 3-5 cm gemessen“, erklärt Dr. Carsten Montzka vom Jülicher Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Agrosphäre (IBG 3). „Dabei misst das Radar räumlich sehr präzise, aber nicht sehr genau, was den Bodenwassergehalt angeht.“ Das kann das passiv messende Radiometer: Es sendet selbst keine Signale, sondern empfängt elektromagnetische Strahlung von der Erdoberfläche. „Zwar in geringer räumlicher Auflösung, dafür können wir aus diesen Daten sehr exakte Werte für die Bodenfeuchte ermitteln“, sagt Montzka.

Die Messflüge dienen dazu, zu untersuchen, wie sich die beiden Methoden optimal kombinieren lassen. Die Forscher entwickeln, testen und analysieren Algorithmen zur Fusion der beiden Methoden – mit einem großen Ziel: dem Einsatz beider Messverfahren im Kombipack bei der NASA-Mission SMAP (Soil Moisture Active and Passive). Bei dieser Mission wird ab 2014 von Satelliten aus die Bodenfeuchte gemessen.

Die Messungen finden nachts am Montag und Dienstag, den 16. und 17. Juli 2012, zwischen 22 und 2:30 Uhr statt. Weitere Messflüge mit den Mikrowellensensoren an Bord der DLR-eigenen Dornier Do228 sind im Ammer- und Bode-Einzugsgebiet (Bayern und Sachsen-Anhalt) sowie in Mecklenburg-Vorpommern geplant.

Ansprechpartner:

Dr. Carsten Montzka
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Agrosphäre (IBG-3)
Tel. 02461 61-3289
c.montzka@fz-juelich.de

Pressekontakt:
Dr. Barbara Schunk, Tobias Schlößer
Tel. 02461 61-8031, -4771
b.schunk@fz-juelich.de, t.schloesser@fz-juelich.de

Media Contact

Tobias Schlößer Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen:

http://www.fz-juelich.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer