Bundesumweltministerium stellt 2,8 Millionen Euro für Projekte in Vietnam zur Verfügung

Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, erklärte nach politischen Gesprächen in Vietnam: „Der fortschreitende Klimawandel ist eine sehr ernste Bedrohung für Vietnam. Maßnahmen zum Schutz der langen Küstenlinie und zur Sicherung der Lebensgrundlagen für die Menschen in den großen Flussdeltas sind dringlich. Deshalb unterstützen wir ein Küstenschutz-Projekt, mit dem vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird.“

Dafür sowie für Projekte zum Ausbau der Windenergie und der Nutzung von Kleinbiogasanlagen stellt das Bundesumweltministerium insgesamt mehr als 2, 8 Millionen Euro zur Verfügung.

Neben Gesprächen mit der vietnamesischen Regierung stand auch die Besichtigung eines Klimaschutzprojekts in der südlichen Provinz Bac Lieu auf dem Programm von Astrid Klug. Durch seine lange Küstenlinie und die beiden großen Flussmündungen des Mekong im Süden und des Roten Flusses im Norden ist Vietnam eines der Länder, das am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Zunehmende Stürme und der steigende Meeresspiegel bedrohen die „Reiskammer Südostasiens“ und den Lebensraum von Millionen Menschen. Das Küstenschutz-Projekt wird vom Bundesumweltministerium aus seiner internationalen Klimaschutzinitiative mit 1, 6 Millionen Euro gefördert. Gemeinsam mit der lokalen Verwaltung wird die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) mit der Anpflanzung von Mangrovenwäldern sowohl einen Beitrag zur Küstenstabilisierung als auch zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten.

In einem weiteren Projekt im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums wird die Regierung in Hanoi bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie unterstützt. Hierfür wird 1 Million Euro zur Verfügung gestellt. Vietnam plant die Verabschiedung eines Förderinstruments nach dem Modell des deutschen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Das vietnamesische Finanzministerium wird außerdem von deutschen Experten bei der Einführung einer Ökosteuer beraten.

Schließlich unterstützt das Bundesumweltministerium mit 230.000 Euro ein Programm, das Gülle aus Schweinemastbetrieben für die Erzeugung von Biogas nutzbar macht. Schweinefleisch ist in Vietnam ein Hauptnahrungsmittel. Gerade Kleinstbetriebe haben keine Möglichkeit der fachgerechten Entsorgung der Gülle, sondern kippen diese vielfach in offene Lagunen oder Flüsse. Dies stellt nicht nur eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, sondern setzt auch große Mengen des Treibhausgases Methan frei.

Bei bilateralen Gesprächen in Hanoi erörterte Astrid Klug mit Vertretern der vietnamesischen Regierung Fragen der aktuellen Umweltpolitik und Perspektiven der Zusammenarbeit. Klug: „Die dynamische industrielle Entwicklung, aber auch die Aufarbeitung der Kriegsfolgen stellen Vietnam vor große Herausforderungen. Das betrifft gerade auch den Umweltschutz.“

Astrid Klug eröffnete auch einen deutsch-vietnamesischen Workshop zum Thema Flächenrecycling. Deutschland pflegt mit Vietnam bereits seit einigen Jahren eine Kooperation auf den Gebieten Altlasten und Bodenschutz, Wasserver- und -entsorgung sowie Abfallmanagement. Mit über 86 Millionen Einwohnern ist Vietnam für die Region Südostasien ein wichtiger Partner und ein interessanter Markt für Umwelttechnologie.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

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