25 Jahre Gorleben und kein Ende

Vor einem Vierteljahrhundert begann die Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für hochradioaktive Reststoffe

Vor 25 Jahren, am 22. Februar 1977, hat die niedersächsische Landesregierung gegenüber der Bundesregierung den Salzstock Gorleben als möglichen Standort für ein Endlager hochradioaktiver Reststoffe benannt. Aus mehr als 200 untersuchten Salzstöcken wurde Gorleben anhand eines Kriterienkatalogs ausgewählt. Seit dem steht dieser Standort im Fokus kontroverser Diskussion und hitziger Demonstrationen. Daran hat auch die ausstiegsorientierte Energiepolitik der Bundesregierung nichts geändert. Im Gegenteil. In der Vereinbarung vom Juni 2000 zwischen Bundesregierung und Energieversorgern hatte die Regierung auf ein entsprechendes Moratorium zur Endlagerung gedrängt. Darin wurde festgelegt, dass die Erkundung mindestens drei Jahre, aber nicht länger als zehn Jahre ruhen soll. Ein vom Bundesumweltministerium eingesetzter Arbeitskreis soll nun Kriterien zur Auswahl eines geeigneten Endlagerstandortes entwickeln. Während der amerikanische Präsident dem Kongress erst in der vergangenen Woche mitgeteilt hat, dass er den Endlagerstandort Yucca Mountain in Nevada für geeignet hält, hat unsere Bundesregierung damit wieder einmal eine notwendige Entscheidung auf die Zeitachse verschoben.

Die Festlegung auf Salz als Endlagerstätte ging seinerzeit auf ein Gutachten der damalige Bundesanstalt für Bodenforschung (jetzt Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, BGR) zurück, das 1963 erstellt wurde. Seit 25 Jahren wird nun der Salzstock Gorleben erkundet, und die dabei gewonnenen geologischen Daten sprechen eindeutig für Gorleben als Endlager. Die Kosten für die jahrelange wissenschaftliche Erforschung belaufen sich mittlerweile auf rund 1,3 Milliarden ¤, die zu über 90 Prozent von den Energieversorgern aufgebracht wurden.

Das Deutsche Atomforum e. V. (DAtF) kann derzeit keine Argumente erkennen, die gegen den Standort Gorleben als geeignetes Endlager sprechen. Die Grundlagen zum sicheren Einschluss hochradioaktiver Reststoffe sind vorhanden und die technischen Probleme gelöst. Deshalb wird das DAtF die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen, schnellstmöglich ein geeignetes Endlager bereitzustellen.

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Christian Wilson ots

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