Erde droht weiterer Verlust der Artenvielfalt

Wissenschaftler weisen zusätzlich neun Öko-Krisengebiete aus

Die Zahl der bedrohten Biodiversitäts-Hotspots ist erneut um neun Gebiete gestiegen. Zu diesem Schluss kommen mehr als 400 Ökologen, die über einen Zeitraum von vier Jahren eine weitere Studienanalyse über die Artenvielfalt auf der Erde durchgeführt haben, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Seit 2000 sind weitere Gebiete durch menschliches Zutun unter extremen Druck geraten.
Ein Hotspot ist ein Gebiet mit mindestens 1.500 einzigartigen oder endemischen Spezies (sowohl Pflanzen als auch Tiere), von denen 70 Prozent durch Rodung oder invasive Arten verloren gingen. Die Forscher haben im Jahr 2000 insgesamt 34 solcher Hotspots weltweit ausgemacht. In diesen leben drei Viertel aller bedrohten Säugetiere, Vögel und Amphibien. Etwa die Hälfte aller Pflanzenarten und 42 Prozent der Land-Wirbeltiere leben nur in diesen Regionen.

Anlässlich der Präsentation der Studie der Umweltorganisation World Conservation International wurde auch die Online-Database vorgestellt. Darin enthalten sind sämtliche Regionen, die bedroht sind. Darüber hinaus wurde ein Buch zum Thema veröffentlicht. „Die größte Konzentration der Biodiversität befindet sich in Staaten, die sich eine Unterschutzstellung am wenigsten leisten können“, so Thomas Brooks, Direktor der World Conservation International. Zu den neu ausgewiesenen bedrohten Regionen zählen etwa die ost-melanesischen Inseln, die Region Himalaya und die Wüsten am Horn von Afrika.

Die Wüsten am Horn von Afrika sind Lebensraum für zahlreiche sehr seltene Pflanzen. „Die Zahl der dort lebenden Spezies ist weitaus höher als Forscher dies bisher annahmen“, so Brooks. Das 930.000 Quadratkilometer große äthiopische Hochland beherbergt mehr als 2.500 endemische Pflanzen. Zu den lokalen Pflanzen gehören auch Spezies, deren Produkte seit Jahrtausenden verwendet werden wie etwa Weihrauch, Myrrhe und Zinnober. Die Region ist durch unkontrollierte Jagd und andere menschliche Aktivitäten bedroht.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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