Einfluss von wildtierfreundlichen Ackerbrachen auf Feldhasen

Feldhase in einer Stoppelbrache <br><br>Foto: K.-H.Volkmar <br><br>

Im Rahmen des interdisziplinären Projektes „Lebensraum Brache“, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und den Projektpartnern finanziert wird, untersucht das Institut für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (IWFo) seit dem Frühjahr 2003 den Einfluss wildtierfreundlich begrünter Ackerbrachen auf die Populationsentwicklung von Feldhasen.

Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Feldhasenbestände in Gebieten mit wildtierfreundlichen Brachen im Durchschnitt um etwa 20 % seit Frühjahr 2003 gestiegen sind. Dem gegenüber steht eine Abnahme der Feldhasen um etwa 5 % in den untersuchten Kontrollgebieten, in denen keine wildtierfreundlich begrünten Ackerbrachen angelegt wurden.

„Der Erfolg begründet sich nicht zuletzt auf den Verzicht zu mulchen, wodurch ein Ausmähen der Jungtiere vermieden wird“, erklärt Jörg Tillmann, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IWFo für das wildbiologische Monitoring verantwortlich ist.

Diese Tatsache wurde auch in der umstrittenen „Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung“ berücksichtigt, die künftig das Instandhalten von Flächen, die aus der landwirtschaftlichen Erzeugung genommen wurden, regelt. In dieser Verordnung hat der Gesetzgeber durch eine Sperrfrist Pflegemaßnahmen wie Mahd und Mulchen von Brach- bzw. Stilllegungsflächen während der Hauptaufzuchtzeit der Wildtiere vom 1. April bis 15. Juli ausgeschlossen. „Mit Blick auf die heimischen Wildtiere in unseren Agrarlandschaften stellt dieser Sperrzeitraum einen großen Gewinn für den Artenschutz dar“, so Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Weiterer Informationen zum Projekt „Lebensraum Brache“ und umfangreichere Hintergrundinformationen zu den wild-biologischen Untersuchungen finden Sie unter www.Lebensraum-Brache.de.

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Sven Holst idw

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