EUA: Europa muss sich an Klimaänderung anpassen

Umweltagentur fordert Strategien

Europa braucht Anpassungsstrategien, um die Auswirkungen der Klimaänderung zu begrenzen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA), der jetzt veröffentlicht wurde. Häufigere und folgenschwerere Stürme, Hochwasser, Dürren und andere extreme Wettererscheinungen sind nur einige der Folgen der globalen Klimaänderungen. Zum Teil sind sie in Europa bereits eingetreten, so der Bericht, daher müssen dringend Strategien entwickelt werden.

Feuchteres Wetter in Nordeuropa, dafür trockeneres im Süden stellt für die Landwirtschaft in einigen Gebieten eine Gefahr dar. Häufigere und stärkere Hitzewellen bedeuten eine tödliche Bedrohung für ältere und gebrechliche Menschen. Hinzu kommen noch abschmelzende Gletscher, die in den Schweizer Alpen bis 2050 vermutlich zu drei Viertel verschwunden sein werden. „Dieser Bericht belegt mit einer Fülle von Fakten, dass die Klimaänderung bereits im Gange ist und weit reichende Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme in ganz Europa hat, häufig verbunden mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten“, so Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der EUA. Der soeben veröffentlichte Bericht bringt neben der Darstellung bereits bekannter Zahlen auch eine Fülle von Informationen über spezifische Daten in Europa.

Die schweren Überschwemmungen, zu denen es im August 2002 in elf Ländern kam, kosteten etwa 80 Menschen das Leben. Mehr als 600.000 Menschen waren von den Folgen betroffen, und der wirtschaftliche Schaden belief sich auf mindestens 15 Mrd. Dollar. Die Hitzewelle, die im Sommer 2003 West- und Südeuropa heimsuchte, forderte mehr als 20.000 Todesopfer, unter ihnen vor allem ältere Menschen. In vielen südlichen Ländern gingen bis zu 30 Prozent der Getreideernte verloren. Durch Abschmelzen nahm die Masse der Alpengletscher allein 2003 um ein Zehntel ab.

„Europa muss weiter an der Spitze der weltweiten Bemühungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen stehen, aber in diesem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass wir Strategien brauchen, und zwar auf europäischer, regionaler, nationaler und lokaler Ebene, um uns der Klimaänderung anzupassen. Dieses Phänomen wird sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte spürbar auf unsere Gesellschaften und unsere Umwelt auswirken“, führt McGlade aus. Im Bericht heißt es weiters, dass das Ausmaß und die Geschwindigkeit der derzeit ablaufenden Klimaänderungen alle natürlichen Klimaschwankungen der letzten 1.000 Jahre übertreffen dürften. Die 90er-Jahre waren das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Tempo der globalen Erwärmung hat jetzt fast 0,2 Grad pro Dekade erreicht. In Europa verläuft die Erwärmung schneller als im weltweiten Durchschnitt. Der Temperaturanstieg betrug hier in den letzten 100 Jahren im Schnitt 0,95 Grad und für dieses Jahrhundert rechnet man mit sogar mit 2,0 bis 6,3 Grad, weil der Ausstoß von Treibhausgasen weiter zunimmt.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.eea.eu.int

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer