PVC-Branche und Nachhaltigkeit: Recycling wird europaweit forciert
Erste Erfolge durch Selbstverpflichtung
Mehr als 120 Unternehmensvertreter der PVC-Branche, Bundes-, Landes- und EU-Parlamentarier konnten sich auf der diesjährigen Mitgliederversammlung über Ziele, bisherige Leistungen und Erfolge auf dem Weg zu einem effizienten Recycling-Konzept und dessen konkrete Umsetzung informieren.
Grundlage ist eine Selbstverpflichtung zu nachhaltigem Wirtschaften, Antwort auf die in Brüssel anstehenden Diskussionen und Entscheidungen zu PVC. Damit treibt die europäische PVC-Branche den Ausbau der Infrastruktur für das werkstoffliche, rohstoffliche und energetische Recycling von PVC-Abfällen voran.
Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen. So nahm in Tavaux (Frankreich) Anfang dieses Jahres eine Pilotanlage für die Schlackebadvergasung von PVC-Abfällen ihren Betrieb auf. Bis Mitte 2002 sollen pro Jahr 1.000 Tonnen PVC-Abfall verarbeitet, die Masse- und Energieströme exakt bilanziert, die Qualität der gewonnen Gase und Rückstände analysiert werden. Finanziert wird das insgesamt 30 Monate dauernde Pilotprojekt mit einem Volumen von 3,1 Millionen Euro zu 80 Prozent von europäischen Mitgliedsfirmen. Ausschlaggebend für die Standortentscheidung im September 1999 war die französische Regionalförderung. Fernziel: Ab 2005 könnte, falls alles nach Plan verläuft, eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 25.000 Tonnen den Betrieb aufnehmen.
Mit solchen und anderen Maßnahmen will die Branche den Beweis ihrer Glaubwürdigkeit antreten, auf freiwilliger Basis schnell, konsequent und transparent zu handeln. Als positiv könnte sich dabei erweisen, dass sich das EU-Parlament nicht grundsätzlich gegen eine Lösung auf Basis einer Selbstverpflichtungserklärung ausgesprochen hat.
Klimaschutz für den Hausgebrauch
Einen weiteren und nicht zu unterschätzenden Beitrag liefert die Branche für den Klimaschutz. Schon heute haben PVC-Kunststofffenster einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent in Deutschland und knapp 40 Prozent in Europa.
Eine von der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt kürzlich veröffentlichte Studie geht von einem derzeit bestehenden Energiesparpotenzial von rund 55 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr beim Einbau heute üblicher, moderner Fensterelemente aus. Bei Einbau der besten verfügbaren Fenster – entsprechend dem so genannten Passivhaussstandard – erhöht sich das Potenzial sogar auf 77 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Hoch gerechnet auf Europa ließen sich nach diesem anspruchsvollen Standard jedes Jahr 36 Milliarden Liter Heizöl einsparen.
Daraus lässt sich sowohl für Bauherren, Renovierer als auch für die Gesetzgebung ableiten, dass sich durch moderne Fenster neben der Wärmedämmung und effizienter Heizungsanlagen große Energiemengen einsparen lassen; ein wichtiger Gesichtspunkt auch im Hinblick auf die aktuelle Klimadebatte, gestiegene Ölpreise und die Ökosteuer.
Moderne Fensterelemente reduzieren diesen Energieverbrauch dank verbessertem Glas und Rahmen – ob aus Holz, PVC oder Aluminium – deutlich stärker als die vor 1994 gebräuchlichen Bauelemente. Öffentliche Förderung ist ebenfalls möglich. Und schließlich: Die PVC-Branche bietet für alte, ausgebaute PVC-Fenster etablierte Verwertungssysteme, heißt Recycling als Mittel zur Ressourcenschonung.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge

CO2 mit Strom binden
Ein Mikroben-Enzym inspiriert die Elektrochemie. Von Menschen freigesetzte Treibhausgase treiben die Erderwärmung. Kohlendioxid (CO2) etwa sammelt sich in der Atmosphäre und ist schwer umzuwandeln, da es sehr stabil ist. Einige…

Einfachere und systematische Qualifizierung von KI-Anwendungen
Ein neues Software-Framework soll Unternehmen die Abnahme bzw. Auditierung von Anwendungen erleichtern, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Das Framework erarbeiten das Fraunhofer IPA und das Institut für Industrielle Fertigung…

Neue Studie zur Bodenplastisphäre
Forschungsteam um Biologen der Freien Universität Berlin sieht in Mikroplastikverschmutzung in Böden beispiellosen Lebensraum und warnt vor unklaren Folgen. Plastik ist in der Umwelt mittlerweile allgegenwärtig: Während sich frühere Forschungsarbeiten…