INTAS-Projekte zu Wasserversorgungsproblemen in der Aralsee-Region
Im Rahmen zweier Forschungsprojekte, die von der EU über die INTAS (Internationale Vereinigung zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den Neuen Unabhängigen Staaten (NUS) der ehemaligen Sowjetunion) gefördert werden, treffen Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammen, um den Desertifikationsprozess in der Aralsee-Region besser verstehen, vorhersagen und bekämpfen zu können.
Der Aralsee war früher der viertgrößte Binnensee der Welt. In den 1960ern begann der Wasserzufluss in den See dramatisch abzunehmen. Über 90 Prozent des natürlichen Wasserzuflusses aus den umliegenden Bergen wurde für die Bewässerung von Reis und Baumwolle am oberen Flusslauf genutzt. Dadurch verringerte sich die Seeoberfläche und rund 27.000 Quadratkilometer des ehemaligen Seegrundes trockneten aus. Aktuellen Schätzungen zufolge ist der Aralsee nun der achtgrößte Binnensee der Welt.
Die verstärkte Bewässerung hat nicht nur zum Schrumpfen des Aralsees beigetragen, sondern ebenso zur Verschmutzung und einer Verknappung der Wasserressourcen, besonders des Grundwassers. Da für zahlreiche besiedelte Gegenden in den Wüstenzonen das Grundwasser die wichtigste und fast auch einzige Trinkwasserquelle darstellt, sollen die beiden Projekte besonderes Augenmerk auf den Beitrag des Grundwassers zur Wasserversorgung und qualität der Region sowie dessen Auswirkung auf das Ökosystem legen.
Anhand von vor Ort gesammelten Daten und der numerischen Modellierung soll das Projektkonsortium eine integrierte Umweltmethodologie zum Management der Grundwasserressourcen der Aralsee-Region und zur Verhinderung einer weiteren Desertifikation entwickeln. Die Wissenschaftler haben dazu bereits mit der Arbeit an einer zentral gespeicherten Datenbank mit hydrologischen, meteorologischen, geologischen, hydrogeologischen sowie weiteren umwelttechnischen Regelkriterien und einem numerischen Modellierungstool begonnen. Man geht davon aus, dass die in der Datenbank gegebenen Empfehlungen Politiker, Wasserressourcenmanager und Entscheidungsträger dabei unterstützen, bei Themen in Bezug auf die Wasserversorgung und -qualität in dieser Region informierter zu handeln.
Dank dieses integrierten konzeptionellen Ansatzes kann das numerische Modellierungstool außerdem eingesetzt werden, um anderen Regionen mit ähnlichen Problemen bei der Wasserversorgung und -qualität zu helfen.
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