Studie "Zukunftsfähige Hausmüllentsorgung"
Wissenschaftler fordern Entlastung der Haushalte.
Die Abfallwirtschaft kann in Zukunft auf die Trennung des Mülls über Grüne und Gelbe Tonnen verzichten. Davon geht die Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg (TA-Akademie) in ihrer Studie „Hausmüllentsorgung der Zukunft“ aus. Statt vieler separater Behälter im Haushalt werde dann nur noch ein Behälter für den gesamten Hausmüll ausreichen, dessen Inhalt später mit moderner Technik sortiert werde. Lediglich Altpapier, Glas, Textilien, Schuhe und sperrige Abfälle sollten von den Haushalten weiterhin getrennt gesammelt werden, empfehlen die Autoren der Studie, Dr. Martin Kaimer und Professor Diethard Schade.
Kernstück eines zukunftsfähigen Entsorgungskonzeptes sei eine leistungsfähige Entsorgungstechnik, die wirtschaftlich recyclingfähige Abfälle direkt aus dem Hausmüll abtrennt und den Rest energetisch verwertet. Vor allem das Recycling von Kunststoffabfällen weise keinen ökologischen Vorteil gegenüber der energetischen Verwertung auf und sei zudem ineffizient. „Aus Kostengründen sollte die Getrenntsammlung von Wertstoffen – bis auf Glas und Papier – und von Bioabfällen aufgegeben und damit die Hausmüllsammlung wieder vereinfacht werden. Einerseits können dadurch die Kosten für die Sammlung reduziert werden und andererseits werden gleichzeitig aufwändige Beratungen und Informationen für die Bürger überflüssig“, so Kaimer und Schade.
Derzeitig verursache das Müllsystem des Grünen Punktes allein bei der Verwertung der Verpackungskunststoffe Kosten in Höhe von über 500 Mio. Euro pro Jahr, was einem Erdölpreis von fünf Euro pro eingespartem Liter gleichkomme. Für die gleiche Summe könnte außerhalb des Dualen Systems und unter Verzicht auf eine Grenntsammlung von Kunststoffen ein wesentlich größerer Effekt für eine nachhaltige Ressourcennutzung erreicht werden, ohne ökologische Nachteile befürchten zu müssen.
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