EuroBionet: Klagenfurt im Luftgütetest

Umwelterziehung für Schüler ist wesentlicher Bestandteil

Als einzige Stadt Österreichs ist der Siedlungsraum Klagenfurt im Projekt EuroBionet der Universität Hohenheim/Stuttgart ausgewählt worden. Das europaweit durchgeführte EuroBionet wird am 5. November nach zweijähriger Laufzeit beendet. Neben der Luftgüte-Messung durch Bioindikator-Pflanzen wurden rund 50 Vorträge an Schulen durchgeführt.

„Das Interesse bei den Schülern war sehr groß. Die Vorträge erstreckten sich auch auf Schulen außerhalb Klagenfurts“, so Hans-Jürgen Gutsche, vom der Umweltschutz-Abteilung des Magistrat Klagenfurt zu pte. „Die direkte Konfrontation der Schüler mit den negativen Folgen der Luftbelastung führte vielfach zu einer persönlichen Betroffenheit der Jugendlichen“, erklärt Gutsche. Gerade dies sei ein Ziel des Forschungsprojektes an sich, meint Andreas Klumpp, vom Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie an der Universität Hohenheim, der das europäische Projekt initiiert hat. „Die Betroffenheit bildet eine Grundlage für die Auseinandersetzung der Thematik“, argumentiert Klumpp. „Gerade bei den Ozonmessungen waren die Mißbildungen der Pflanzen extrem ausgeprägt“, so Gutsche. Die festgestellten Schädigungen der Pflanzen seien größer als die technischen Messwerte.

Klagenfurt führt bereits seit 15 Jahren Lufthygienestudien durch. Gemessen wird an 25 Stellen auf Stickoxide, Schwefel, Staub und seit einigen Jahren auch Ozon. Insgesamt wurden acht Biondikatoren-Stationen ausgewählt. „Um lokale Belastungsunterschiede zu erfassen, erfolgte die Auswahl der Standorte unter verschiedenen Beurteilungskriterien wie etwa Nähe zu Verkehrsknotenpunkte oder auch Standorte mit geringer Belastung“, erklärt Gutsche das Projekt. Die Anzucht und Aufzucht der Indikator-Pflanzen erfolgen durch die Park- und Grünanlagen im eigenen Gewächshaus. Die Betreuung und Pflege sowie Bonitur und Probenahme erfolgten gemeinsam mit der Abteilung Umweltschutz. Für die Öffentlichkeit waren die Auswertungen und Verlauf des Projektes jederzeit zu verfolgen: Im „Grünen Würfel“, der am Heiligengeist-Platz, mitten im Zentrum von Klagenfurt aufgestellt wurde, war der Informationspavillon untergebracht. Auch diese Konzeption wurde gemeinsam mit der Universität Hohenheim geplant.

„Beim EuroBionet wurde erstmalig auch vorgezeigt, dass Umweltprojekte keine öffentlichen Gelder beanspruchen“, erklärt Gutsche. Der Stadt Klagenfurt sind außer geringfügige Personalkosten keine weiteren Kosten erwachsen. Das Projekt wurde durch Sponsoring finanziert.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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