Künftige Hochwassergefahr jetzt anpacken ?


Künftige Hochwassergefahr jetzt anpacken ?
Dresdner Institut für ökologische Raumentwicklung
legt 7-Punkte Programm zum Hochwasserschutz an der Elbe vor

?Das verheerende Ausmaß des Jahrhunderthochwassers braucht Solidarität mit den Betroffenen. Zugleich sollte der Blick so früh wie möglich in die Zukunft gerichtet werden,? so Professor Bernhard Müller, der Direktor des Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR), bei der Vorstellung eines 7-Punkte Programms zum Hochwasserschutz an der Elbe.

Hochwasserrisiken müssten vermindert werden. Fehler der Vergangenheit dürften sich nicht wiederholen. Abfluss auf der Fläche halten und Flüssen mehr Raum geben.

Die Wissenschaftler des IÖR gehen davon aus, dass extreme Abflussereignisse häufiger auftreten können. Dann sei es aber umso wichtiger, durch eine kluge Flächenhaushaltspolitik und ein regionales Flächenmanagement deren Ursachen und Schäden so weit wie möglich zu verringern.

Das 7-Punkte Programm des Instituts fordert:

  1. eine Verbesserung der Informationen über Ursachenzusammenhänge und potenzielle Überschwemmungsgebiete, 
  2. eine Reduzierung der Schadenspotenziale, 
  3. eine integrierte räumliche Vorsorgeplanung und deren Ausrichtung an Flusseinzugsgebieten, 
  4. die Intensivierung der regionalen Zusammenarbeit, 
  5. eine Harmonisierung und einen verbesserten Vollzug rechtlicher Regelungen, 
  6. eine Ausweitung der länderübergreifenden und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und 
  7. die Entwicklung und Nutzung von Informations- und Steuerungstechnologien für das Hochwassermanagement.

?Hochwasser entsteht auf einer riesigen Zahl von Einzelflächen mit geringem Abflussrückhalt, wie Äckern oder befestigen Flächen in unseren Gemeinden,? sagt der Landschaftsökologe Jochen Schanze. ?Diese liegen überwiegend in den höheren Lagen. Die daraus entstehenden Fluten betreffen aber vor allem die Menschen in den Niederungen.? Nach Ansicht der Dresdner Wissenschaftler wäre es insofern folgerichtig, wenn nach der überwältigenden Solidarität während der Katastrophe auch für die künftige Hochwasservorsorge eine intensive Zusammenarbeit auf der gesamten Fläche des Einzugsgebiets der Elbe zustande käme.

Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Bernhard Müller, Jochen Schanze, Tel. 0351-4679-211 bzw. -228

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Bernd Hirsemann idw

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