Amazonas: Trotz Protesten wird weitergerodet
Trotz internationaler Proteste geht die Rodung des wertvollsten Regenwaldes des Planeten ungehindert weiter: Die brasilianische Regierung hat zugegeben, dass in den vergangenen fünf Monaten 3.235 Quadratkilometer Regenwald gerodet wurden. Satelliten-Auswertungen haben das Ausmaß der gerodeten Gebiete deutlich gemacht, meldet BBC-Online.
„Wir haben niemals zuvor eine derart hohe Abholzung feststellen müssen, wie in diesem Jahr“, erklärt Gilberto Camara vom brasilianischen Institut für Raumforschung INPE. Offensichtlich hatten die Zahlen auch im brasilianischen Umweltministerium für Erstaunen gesorgt. Umweltministerin Marina Silva führt die Tatsache der Regenwaldabholzung auf gestiegene Preise für Grundprodukte wie etwa Soja zurück. Mehr und mehr Bauern würden im Regenwald eine Quelle für billiges Farmland sehen. „Die wirtschaftliche Realität der betroffenen Staaten machen deutlich, dass diese Aktivitäten nachhaltige Wirkungen auf den Regenwald haben“, so die Ministerin.
Die monatliche „Abholzungsrate“ stieg von 243 Quadratkilometer im August auf 948 Quadratkilometer im Dezember 2007. Der Bundesstaat Mato Grosso war am stärksten von Waldrodungen betroffen. Hier wurden mit 1.786 Quadratkilometern Fläche mehr als die Hälfte des Waldes gerodet. Die schlechte Nachricht, meinen Experten, sei, dass sich die gesamte Situation noch verschärfen könnte, wenn die Satellitenbilder noch genauer ausgewertet sind.
Für Präsident Luiz Inacio Lula da Silva ist das vorläufige Ergebnis eine Katastrophe, wie Korrespondenten aus Brasilien mitteilten. Der Präsident, der im Vorjahr betonte, alle möglichen Schritte gegen die illegalen Rodungen zu unternehmen, war von Umweltschützern schon im Vorfeld darauf hingewiesen worden, dass mit den vorgeschlagenen Mitteln die Abholzungsrate kaum zu stoppen sei. Einer der Vorschläge war eine bessere Zertifizierung von Landbesitz.
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