Neue Möglichkeiten zur effektiven Vor-Ort-Sterilisation

Schematische Darstellung eines möglichen Mini-Sterilisators Fraunhofer IBMT

In kaum einem Technik- und Wissenschaftsfeld sind Innovationen so gefragt und ist die Dynamik von Forschung und Entwicklung so hoch wie in der Medizintechnik. Immer komplexere Krankheitsbilder, höhere Lebenserwartungen und der hohe Rationalisierungsdruck im Gesundheitswesen sind nicht nur Ursache für gute Zukunftschancen der Unternehmen im Bereich der Medizintechnik, sondern implizieren auch Risiken.

Zu den größten Risikofaktoren bei der medizinischen Behandlung zählen postoperative und nosokomiale Infektionen. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Mittel werden auf 1 – 2 Mrd. €/Jahr beziffert. Hieraus ergibt sich ein wachsender gesellschaftlicher und politischer Druck.

Einen wesentlichen Beitrag zur Minimierung des Infektionsrisikos leisten sichere, flexible und schnelle Hygienesicherungsprozesse. Problemfälle bei den derzeit eingesetzten Verfahren sind insbesondere thermolabile Mikrosysteme, Instrumente bzw. Implantate mit intelligenter Elektronik/Sensorik sowie zelltherapeutische Präparate.

Um die Defizite der bisher eingesetzten Verfahren zu minimieren, haben die beteiligten Fraunhofer-Institute FEP, IBMT, IKTS, ITEM, IVV, IVV Dresden und IZI in dem von der Fraunhofer-Gesellschaft geförderten Projekt SteriHealth® einen hocheffektiven Hygienesicherungsprozesses zur Bereitstellung keimfrei verpackter Medizinprodukte in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altenpflege entwickelt.

Den Kern dieses Gemeinschaftsprojektes bildet die transdisziplinäre Technologieentwicklung zur Miniaturisierung der bekannten Strahlensterilisation auf Basis der schonenden, jedoch hochwirksamen Niederenergie-Elektronenstrahltechnologie, um eine Vor-Ort-Sterilisation von Medizinprodukten innerhalb weniger Sekunden zu ermöglichen.

»Dieses Projekt zeigt einmal mehr, dass Fraunhofer-Institute mit unterschiedlicher Expertise sehr komplexe Fragestellungen gerade durch die Bündelung von fachlicher Kompetenz erfolgreich lösen können. Das Konsortium stand während des Projektes vor zahlreichen und anspruchsvollen Herausforderungen, beispielsweise in der Technologieentwicklung, der Qualifizierung des Verpackungsmaterials, der Entwicklung eines Monitoringsystems sowie einer Evaluierung der Sterilisationseffizienz.

Mein besonderer Dank geht an die Mitglieder des Beraterkreises, die das Projekt während der 3,5-jährigen Laufzeit begleitet und durch Ihre Expertise bereichert haben«, sagt der Gesamtprojektleiter Dr. Axel Wibbertmann vom Fraunhofer ITEM.

Das nächste Ziel des Konsortiums ist die Finalisierung des Mini-Sterilisators. »Dazu bieten wir Industriepartnern eine Mitarbeit und die Möglichkeit an, ihre Kompetenz und den Marktzugang in diesem Gebiet einzubringen. Gleichzeitig hoffen wir natürlich bei diesem sensiblen Thema auch auf die Unterstützung durch Politik und Fördergremien« schaut Frank-Holm Rögner, Projektleiter am Fraunhofer FEP, dazu voraus.

Das Konsortium lädt deshalb recht herzlich zum Workshop SteriHealth® »Neue Möglichkeiten zur effektiven Vor-Ort-Sterilisation« ein, der am 3. Februar 2015 im Fraunhofer FEP in Dresden stattfinden wird. Dort stellen wir die bisher erreichten Projektergebnisse sowie den Demonstrator vor. Dieser Workshop bietet interessierten Partnern aus Industrie, Verbänden und Wissenschaft die Möglichkeit zu einem regen Gedankenaustausch und für weiterführende Gespräche.

Informationen zum Projekt SteriHealth® sowie zum Workshop (Programm, Aussteller, Anmeldeunterlagen) finden Sie auf der Seite www.sterihealth.de 

Wir würden uns sehr freuen, Sie in Dresden begrüßen zu dürfen.

Pressekontakt:

Annett Arnold
Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP| Phone +49 351 2586 452 | Annett.Arnold@fep.fraunhofer.de
Winterbergstraße 28 | 01277 Dresden | Deutschland | www.fep.fraunhofer.de

Weitere Informationen:

http://s.fhg.de/jRv

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Annett Arnold Fraunhofer-Institut

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