Deutschlandweit erstmaliger Einsatz: Regeneratives Bandscheibenverfahren an der Halswirbelsäule

Bislang wird bei Versagen konservativer Therapien auf aufwendige operative Verfahren wie die Versteifung der Wirbelsäule oder den Einsatz mechanischer Prothesen zurückgegriffen.

Aufgrund der langjährigen Expertise des UKSH in der Behandlung von Bandscheibenvorfällen durch perkutan-minimalinvasive, also sehr schonende Verfahren, entschlossen sich die Spezialisten nach mehrjähriger Forschungsphase zum Einsatz des neuen und schonenden Verfahrens. Im besten Fall ist das Ergebnis die Wiederherstellung der Arbeits- und Sportfähigkeit innerhalb eines Tages. Die Notwendigkeit aufwändiger Operationen kann so hinausgezögert oder gar verhindert werden.

„Bei der Implantation bringen wir das aufbereitete Hydrogel mit einer schmalen Hohlnadel unter Bildverstärkerkontrolle in die betroffene Region ein“, sagt Dr. Kirchner. „Erst hier entfaltet sich das Implantat und wirkt nicht nur als flexibler Dämpfer, sondern unterstützt auch die Regulierung des pH-Wertes. Dies ist wichtig für die Überlebensfähigkeit der Zellen, um eine Ausdehnung der Entzündung einzudämmen.“

Auch wenn der Einsatz an der Lendenwirbelsäule, und nun auch an der Halswirbelsäule, einen wesentlichen Beitrag zur Regeneration schmerzhafter Bandscheiben leisten kann, ist noch zu prüfen, inwieweit das Verfahren auch bei arthrotisch veränderten Zwischenwirbelgelenken zum Einsatz kommen kann. Die Experten am UKSH befinden sich dazu aktuell in der Planungsphase neuer Studien und rechen frühestens in zwei Jahren mit ersten Ergebnissen.

Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates
Dr. Rainer Kirchner, Leiter der Sektion für Orthopädie
Tel.: 0451 500-6703, E-Mail: rainer.kirchner@uksh.de
Verantwortlich für diese Presseinformation:
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus 31, 24105 Kiel, Tel.: 0431 597-5544, Fax: 0431 597-4218

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