Eine neue Technologie zur Unterstützung der Kieferchirurgie
Die Kiefer- und Zahnchirurgie stellt den Medizinern spezielle Herausforderungen, dazu zählen die mit mangelnder Knochenbildung im Operationsbereich verbundenen Schwierigkeiten.
Der Oberkieferknochen ist der Gesichtsknochen zwischen Nase, Mund und Augenhöhlen. Der Zahnersatz in diesem Knochenbereich ist aufgrund der geringen Knochendichte und der in diesem Bereich des Gesichtsknochens auftretenden Höhlenausweitung besonders problematisch. Die Kombination dieser beiden Faktoren machte den Einsatz von Implantaten entsprechender Länge in diesem Bereich bisher unmöglich.
Ein Forscherteam aus Israel erarbeitete nun ein neues Verfahren, durch das der Oberkieferknochen eine ausreichende Stütze für Zahnimplantate bieten kann. Die Methode umfasst ein biologisch abbaubares Hydrogel-Gerüst, das vor der Operation in den entsprechenden Bereich eingesetzt wird und für einen Zeitraum von sechs Wochen die Knochenbildung fördert.
Das Hydrogel-Material besteht aus Wachstumsfaktoren, die das Knochenwachstum fördern und die Angiogenese unterstützen, somit können häufig auftretende Probleme im Bereich der Zahnchirurgie überwunden werden. Der neu gebildete Knochen bietet eine hinreichende Stütze für Zahnimplantate und kann ebenso in der prothetischen Rehabilitation große Bedeutung erlangen. Gemäß den Forschern führt der Einsatz dieses biologisch abbaubaren Gerüsts zu verkürzten Wartezeiten für Implantate sowie zur Verminderung möglicher Komplikationen während der Operation.
Es wurden bereits Prototyp-Materialien dieser patentierten Technologie hergestellt, die zu Demonstrationszwecken für potenzielle Bewerber genutzt werden können. Das Forschungsteam sucht nach Partnern im Bereich der Zahngesundheit, um das Endprodukt vollständig entwickeln und vermarkten zu können.
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