Weltweit erste erfolgreiche Brustteilung zur Einzeitigen Rekonstruktion nach Mastektomie
Ein solcher Eingriff verändert nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern hat mitunter Auswirkungen auf die gesamte Persönlichkeit. Mit Rücksicht auf die Lebensqualität der Patientin ist eine Brustrekonstruktion daher ein wichtiger Teil der Therapie, in der psychische und ästhetische Gesichtspunkte neben den onkologischen Aspekten angemessen berücksichtigt werden sollten.
Brustrekonstruktionen werden autolog, also mit körpereigenem Gewebe, oder heterolog, mittels Implantaten, durchgeführt. Somit entsteht entweder ein Hebedefekt oder ein Fremdkörper wird eingesetzt. Beides Nachteile die bis dato nicht zu verhindern waren. Durch die Verwendung von Gewebe der noch verbliebenen (kontralateralen) Brust wäre beides vermeidbar. An der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Ludwig-Maximilians-Universität München, Campus Innenstadt, ist dies nun weltweit erstmalig vor wenigen Tagen erfolgreich realisiert worden.
„Bei einer 67-jährigen Patientin musste im Rahmen der Mammakarzinomoperation (Brustkrebsoperation), die rechte Brust komplett entfernt werden“, sagt Dr. Darius Dian, leitender Oberarzt der Universitäts-Frauenklinik in der Maistraße. Der Die Operation durchgeführt hat. „Durch die Teilung der bestehenden linken Brust und den Transfer auf die andere Seite haben wir bei dieser Patientin erfolgreich eine Brustrekonstruktion in einem Operationsschritt durchgeführt.“ Dies setzt natürlich ausreichend vorhandenes Brustgewebe voraus.
Die erzielten Ergebnisse sind vielversprechend hinsichtlich des Genesungsverlaufs und der Ästhetik. „Zugleich konnten wir den Nachweis erbringen, dass die neue Operationstechnik funktioniert“, erklärt Prof. Dr. Klaus Friese, Direktor der zum Klinikum der Universität München (LMU) gehörenden Frauenkliniken in der Innenstadt und Großhadern. „Das Mammasplitting ist eine neue und vielversprechende Methode der Eigengewebsrekonstruktion, ohne Hebedefekt oder Implatateinlage.“ In weiteren Anwendungen bei einem größeren Patientinnenkollektiv sollen nun die wissenschaftlichen Daten gesammelt und ausgewertet werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Friese
Direktor Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am
Klinikum der Universität München
Tel: 089-5160 4101
E-mail: Klaus.Friese@med.uni-muenchen.de
Dr. Darius Dian
Ltd. Oberarzt der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am
Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt
Tel: 089-5160 4111
E-mail: darius.dian@med.uni-muenchen.de
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2007 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, poliklinisch, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.700 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2007 etwa 57 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.klinikum.uni-muenchen.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…