Vergiftungen erkennen, bewerten und verhindern

Mit einer Festveranstaltung hat die am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) angesiedelte Kommission „Bewertung von Vergiftungen“ ihr 45-jähriges Jubiläum begangen.

Seit der Gründung der Kommission im Jahr 1964 sind in Deutschland wesentliche Grundlagen der klinischen Toxikologie entstanden, die eine verbesserte Prävention und eine zielgerichtete Behandlung von Vergiftungsunfällen ermöglichen.

Die individuelle und maßgerechte Behandlung von Vergiftungsunfällen in Zusammenarbeit mit den Giftinformationszentren, die verbesserte Prävention und der verbesserte Verbraucherschutz – insbesondere durch neue Zusammensetzungen von Produkten, Warnhinweise und Verkaufsverbote – haben die Anzahl der Todesfälle von Kindern nach Vergiftungsunfällen wesentlich reduzieren können. „Bei der Prävention von Vergiftungsunfällen hat die Kommission durch Forschungsergebnisse ihrer Mitglieder und durch die Begleitung der Gesetzgebung herausragende Fortschritte erzielt“, so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

Die Kommission zur Bewertung von Vergiftungen wurde 1964 nach dem Vorbild der amerikanischen FDA-Kommission „National Clearing House for Poison Control Centers“ im ehemaligen Bundesgesundheitsamt gegründet. In die Kommission wurden anerkannte Fachleute berufen, die in den deutschen Giftinformationszentren die Beratung und Behandlung von Vergiftungsunfällen unterstützen. Die Kommission, in der bisher über 170 Expertinnen und Experten zusammengearbeitet haben, gibt Impulse für Gesetzgebungsverfahren. So hat das BfR mit Unterstützung der Kommission eine EU-weite Verkaufsbeschränkung bei paraffinhaltigen, gefärbten und parfümierten Lampenölen angestoßen und damit eine deutliche Abnahme der Vergiftungsunfälle mit diesen Ölen erreicht. Auch die EU-Norm „Kindergesicherter Verschluss“, die Einschränkung von Methanol in Verbraucherzubereitungen sowie Rezepturänderungen und Warnhinweise bei maschinellen Geschirrreinigern gehen auf Initiativen aus der Kommissionsarbeit zurück.

Informationen zur Erkennung und Behandlung von Vergiftungen bewertet die Kommission seit 1965 und erfasst sie im BfR in einem „Giftinformations- und Erfassungssystem GIFAS“. Neben Stoff- und Therapieinformationen wurden über 300.000 Rezepturinformationen bearbeitet.

Das wichtigste Ziel der zukünftigen Kommissionsarbeit ist die Einrichtung eines nationalen Monitorings zu Vergiftungen in Zusammenarbeit mit den deutschen Giftinformationszentren und der Gesellschaft für Klinische Toxikologie.

Media Contact

Dr. Suzan Fiack idw

Weitere Informationen:

http://www.bfr.bund.de

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