T-Zell Lymphome: Patienteninformation zu seltenen Krebserkrankungen des lymphatischen Systems

Mit jährlich rund 800 Neuerkrankungen in Deutschland gehören T-Zell-Lymphome zu den seltenen Tumorerkrankungen, die nur in spezialisierten Zentren behandelt werden sollten.

Das Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) hat nun ein Faltblatt zu dieser Erkrankung herausgegeben, das über den Ursprung, die Symptome und die Behandlung von T-Zell-Lymphomen informiert. Die Patienteninformation kann kostenlos beim KML bestellt oder unter http://www.lymphome.de heruntergeladen werden.

Das lymphatische System ist mit seinen Zellen und Organen für die Abwehr unseres Körpers gegen Krankheitserreger zuständig. Ein T-Zell-Lymphom beginnt mit der zufälligen Veränderung eines einzelnen T-Lymphozyten, der sich immer weiter teilt und den „Fehler“ an sämtliche Tochterzellen weitergibt. Da diese nicht von selbst absterben oder von der körpereigenen Abwehr bekämpft werden, vermehren sie sich immer weiter in den lymphatischen Organen und vergrößern diese. Dadurch kann es zur Beeinträchtigung benachbarter Organe kommen. Ist auch das Knochenmark befallen, kann dies zu einer Blutarmut und Verringerung der Blutplättchen und weißen Blutzellen führen.

T-Zell-Lymphome treten meist im höheren Erwachsenenalter auf, Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Ursachen der Erkrankung sind weitgehend unbekannt und es gibt keine klar umrissenen Risikogruppen oder ein Risikoverhalten, durch das T-Zell-Lymphome begünstigt werden.

Weil es sich bei den T-Zell-Lymphomen häufig um sehr schnell fortschreitende Erkrankungen handelt, müssen diese in der Regel sofort nach dem Vorliegen einer gesicherten Diagnose behandelt werden. Da es weder in der Erstlinientherapie noch in der Rezidivbehandlung eine durch kontrollierte Therapiestudien abgesicherte Standardtherapie gibt, ist es von herausragender Bedeutung, dass möglichst alle Patienten mit einem T-Zell-Lymphom im Rahmen von Therapiestudien behandelt werden.

Das Konzept des Faltblatts wurde vom Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. entwickelt. Autoren sind Dr. med. F. Zettl, Prof. Dr. med. G. Wulf, Prof. Dr. med. L. Trümper (alle Universitätsmedizin Göttingen) und Dr. med. M. Herling (Uniklinik Köln). Besonderer Dank gilt der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V. für die kritische Durchsicht des Textes und der Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG für die finanzielle Unterstützung bei der technischen Herstellung des Faltblattes. Das Unternehmen hatte keinen Einfluss auf den Inhalt.

Bestelladresse:
Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., Uniklinik Köln, D-50924 Köln, Telefon +49 (0)221 478-7400, Fax: +49 (0)221 478-7406, E-Mail: lymphome@uk-koeln.de, Internet: http://www.lymphome.de
Ansprechpartnerin für die Presse und Fachvertreter:
Silke Hellmich, KML | Information & Kommunikation, Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V., Uniklinik Köln, D-50924 Köln, Tel.: +49 (0)221 478-7405, E-Mail: silke.hellmich@uk-koeln.de

Im Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. (KML) haben sich deutschlandweit Wissenschaftler und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen, die bei der Erforschung und Behandlung von bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems führend sind. Die Kooperation trägt dazu bei, die Kommunikation und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern, Ärzten und Betroffenen zu verbessern. Das Kompetenznetz Maligne Lymphome ist eines von inzwischen 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gegründet wurden.

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Silke Hellmich idw

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