Plasma-Beschichtung verbessert Verträglichkeit von Implantaten im Knochen

Mehrere Wissenschaftler aus der Zellbiologie, Orthopädie und Mikrobiologie haben es sich im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes zum Ziel gemacht, die Oberflächen von Implantaten im Knochen so zu optimieren, dass sich Knochenzellen schneller anlagern und somit die Integration der Implantate länger gewährleistet ist.

Das biomedizinische Forschungsprojekt „PlasmaImp“ wird vom BMBF als Teilprojekt des Verbundvorhabens „Campus PlasmaMed“ gefördert. In dem gesamten Vorhaben werden Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern mit über 7,5 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes zur Verfügung gestellt. Aktuell werden aktuell sechs Pilotprojekte in den Neuen Bundesländern in dem Förderprogramm „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ vom BMBF unterstützt.

Ein weiterer Aspekt des vor sechs Monaten gestarteten PlasmaImp-Projektes ist der langfristige Schutz von Knochenimplantaten vor schädlichen Keimen und somit vor Infektionen im knöchernen Implantatlager. Bisher bei operativen Eingriffen angewendete Substanzen wie Antibiotika bieten nur einen kurzfristigen Schutz vor Infektionen und setzen ein gesundes Immunsystem für eine langfristige Verträglichkeit voraus. „Angesichts der demografischen Entwicklung, der stetig steigenden Zahl älterer Menschen und somit Patienten, müssen verträglichere Materialien entwickelt werden, die den menschlichen Organismus so wenig wie möglich belasten“, sagte Prof. Wolfram Mittelmeier, Chef der Orthopädischen Klinik der Universität Rostock.

Die Rostocker Wissenschaftler forschen in den kommenden zwei Jahren gezielt an Plasma beschichteten Oberflächen von Implantaten, um das Einwachsen der Implantate in den Knochen zu fördern und Infektionsrisiken zu minimieren.

Erste Plasma-Beschichtungen für Implantate wurden in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) und dem Institut für Physik der Universität Greifswald entwickelt und getestet.

Kontakt:
PD Dr. habil. Barbara Nebe
Universität Rostock
Medizinische Fakultät
Zentrum für Medizinische Forschung
Arbeitsbereich Zellbiologie
Schillingallee 69
D-18057 Rostock
Tel.: 0381 / 494 – 7771
E-Mail: barbara.nebe@med.uni-rostock.de

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Ingrid Rieck Universität Rostock

Weitere Informationen:

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