Pharmaunternehmen forschen gegen die Demenzepidemie

Das erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) heute mit Blick auf den Welt-Alzheimer-Tag am 21. September. „Die forschenden Pharmaunternehmen setzen alles daran, die drohende Alzheimer-Epidemie durch neue Medikamente abzuwenden.

Unter ihren Präparaten in Erprobung sind auch mehrere Impfstoffe, die die körpereigene Abwehr in den Kampf gegen den Hirnverfall einbeziehen. Einer davon wird derzeit unter Beteiligung deutscher Kliniken mit Patienten getestet.“

Die Unternehmen beschreiten mit diesen Präparaten unterschiedliche Wege, um den Gehirnverfall aufzuhalten. Einige wirken den Alzheimer-typischen Veränderungen in den Nervenzellen, andere den Ablagerungen zwischen den Zellen entgegen. Die Alzheimer-Impfstoffe, die derzeit erprobt werden, sollen das Immunsystem gezielt mobilisieren, damit es selbst die Ablagerungen zwischen den Zellen beseitigt.

„Die forschende Pharmaindustrie hat speziell in Deutschland mehrere auf Alzheimer spezialisierte Labors aufgebaut“, so Yzer weiter. „Die industrielle Pharmaforschung leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, dass unsere Gesellschaft die Herausforderungen durch den demographischen Wandel bewältigen kann. Aus dem gleichen Grund forscht sie auch intensiv zu thrombotischen Erkrankungen, Diabetes und Krebs – gerade auch in Deutschland.“

„Um eine so komplexe Krankheit wie Alzheimer zu überwinden, sind aber gemeinsame Anstrengungen der öffentlichen und der industriellen Forschung nötig“, so Yzer abschließend. Ein erfreuliches Beispiel dafür stelle die Innovative Medicines Initiative (IMI) der Europäischen Union dar, die auch einen Forschungsschwerpunkt bei Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen vorsieht; ihre Fördermittel kommen zu gleichen Teilen von der EU und den forschenden Arzneimittelherstellern und können von industriell-akademischen Forschungskooperationen beantragt werden. Auch das neue Helmholtz-Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn, das derzeit mit Mitteln des Forschungsministeriums entsteht, werde das wissenschaftliche Umfeld für die Therapieentwicklung in Deutschland stärken.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 90.000 Mitarbeiter. Rund 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

Media Contact

Dr. Rolf Hömke idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Transparente emissive Mikrodisplays

… für ultraleichte und kompakte Augmented-Reality-Systeme. Im Rahmen des Projektes HOT („Hochperformante transparente und biegbare Mikro-Elektronik für photonische und optische Anwendungen“) haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS ein…

Mikroplastik im Meer: Neue Methode

Mikroplastik im Meer könnte größtenteils auch aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen und Bauwerken im Meer stammen. Daten dazu gibt es allerdings kaum. Das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für…

Wie Produktionstechnik Leben retten kann

Auf der Hannover Messe präsentiert das Fraunhofer IPT vom 22. bis 26. April an gleich zwei Ständen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Lasertechnologien in der Produktion: Ein »tierisches« Exponat verdeutlicht am…

Partner & Förderer