Neun CME-Punkte rund um`s Stillen

Der positive Gesundheitsnutzen des Stillens ist heute evident belegt, zum Teil mit Langzeiteffekten bis ins Erwachsenenalter hinein. Mit einem ersten e-Learning Modul hat sich die Early Nutrition eAcademy (ENeA) zum Ziel gesetzt, aktuelles Wissen zu diesen positiven Effekten verstärkt in der Fachwelt publik zu machen.

Sie informiert in drei komplementären e-Learning Einheiten umfassend über internationale Studien sowie aktuelle Empfehlungen rund um das Stillen. Die Nutzer der englisch-sprachigen ENeA-Plattform können seit Kurzem dieses erste Modul durchlaufen. Für den erfolgreichen Abschluss von insgesamt drei CME-Tests können Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte und andere professionelle Gesundheitsakteure maximal neun CME-Punkte der Bayerischen Landesärztekammer erhalten.

Stillen ist der beste Start ins Leben. Weltweit wird diese wissenschaftlich evident belegte Tatsache heute jungen Familien vermittelt. Kinder die gestillt wurden, haben zum Beispiel ein geringeres Risiko für gastrointestinale Infektionen oder akute Mittelohrentzündungen. Zudem entwickeln sie im Laufe des Lebens seltener Adipositas oder Bluthochdruck. Wie ENeA mittels des ersten veröffentlichten e-Learning Moduls zeigt, gibt es viele weitere positive Effekte auf die Gesundheit von Mutter und Kind, die das Stillen als beste Ernährungsform in den ersten Lebensmonaten untermauern. Doch keineswegs befindet sich das Stillen infolge dessen auf einem weltweiten Siegeszug über andere Formen der Kinderernährung. Die Rate exklusiv stillender Frauen stagniert in vielen Regionen weltweit, in den USA liegt sie z.B. derzeit bei 14 (1*) Prozent.

Als Initiator der neu etablierten e-Learning Plattform eröffnete die Early Nutrition Academy deshalb in Kooperation mit der Abteilung Stoffwechsel und Ernährung des Dr. von Haunerschen Kinderspitals sowie dem Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München im Juni 2012 ein neues internetbasiertes Weiterbildungsangebot für Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte und andere professionelle Gesundheitsbildner. Die e-Plattform bietet seinen Anwendern ein Höchstmaß an zeitlicher Flexibilität und digitalen Partizipationsmöglichkeiten. Das nun erschienene erste Modul „Breastfeeding“ wurde bewusst dem Thema Stillen gewidmet, um die hohe Bedeutung insbesondere des exklusiven Stillens in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten zu unterstreichen. Eingebettet in ein international forschendes und publizierendes Netzwerk haben Herausgeber und Wissenschafts-Autoren von ENeA damit ein Angebot geschaffen, das derzeit bezüglich der Vermittlung von Erkenntnissen zum Stillen und begleitender Didaktik neue Maßstäbe setzt. Nutzer können ihr Wissen in Selbsttests, implementierten Beratungssituationen, Zuordnungsübungen sowie Audio- und Videofiles erlangen und überprüfen. Die umfangreiche Verlinkung auf Fachliteratur bietet gleichzeitig einen perfekten Überblick zum internationalen Wissensstand und aktuellen Handlungsempfehlungen.

Das Modul „Breastfeeding“ ist inhaltlich in drei Einheiten gegliedert. Die erste Einheit schildert die nachgewiesenen Gesundheitseffekte des Stillens auf Kind und Mutter, während die zweite Ein-heit die Nutzer mit Informationen und Empfehlungen bezüglich der Praxis des Stillens unterstützt. Ein dritter Teil des Moduls stellt medizinische Herausforderungen des Stillens, soziodemografische Fakten und erfolgreiche Initiativen zur Stillförderung weltweit dar. Prof. Dr. Berthold Koletzko, ENeA Managing Director und Leiter der Abteilung Stoffwechsel und Ernährung am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit betont: „In jedem Teil unseres e-Learning Moduls zum Thema Stillen wird schnell klar, dass Gynäkologen, Kinder- und Jugendärzte sowie qualifizierte Gesundheitsbildner viel beitragen können, um das Stillen im Alltag zu schützen, zu fördern und einem frühzeitigen Still-Abbruch in schwierigen Situationen entgegen zu wirken“.

Die Bayerische Landesärztekammer hat vor dem offiziellen Start das gesamte Modul „Breastfeeding“ CME-akkreditiert. Nach erfolgreichem Abschluss der CME-Tests wird dem Nutzer der Erhalt von maximal neun CME-Punkten in einem individuellen Zertifikat bestätigt und die Option der automatischen CME-Punktemeldung an die Landesärztekammer angeboten. Innerhalb der ersten Wochen seit Veröffentlichung der Plattform haben sich bereits mehr 1.600 Nutzer aus 62 Ländern für ENeA registriert und erste Zertifikate erhalten. Die CME Akkreditierung auf Europäischer und US-Amerikanischer Ebene wird derzeit von ENeA angestrebt.

Kontakt:
Dr. Brigitte Brands, ENeA Projektleitung
Dr. von Haunersches Kinderspital
Abteilung Stoffwechsel und Ernährung
Lindwurmstr.4
80337 München
1* Jones JR et al (2011): Factors Associated with Exclusive Breastfeeding in the United States. Pediatrics Vol. 128 No. 6 December 1, 2011 pp. 1117 -1125

Media Contact

Hildegard Debertin idw

Weitere Informationen:

http://www.early-nutrition.org/ENeA

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