Kalium ist ein Frühmarker für Typ-2-Diabetes

Gemeinsam mit Partnern aus dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München herausgefunden, dass niedrige Kaliumkonzentrationen im Blut bei Bluthochdruckpatienten dann auftreten, wenn sie an Typ-2-Diabetes oder einer Vorstufe davon erkrankt sind – bei Gesunden dagegen nicht. Die auf der Basis von Daten aus der KORA-Studie durchgeführte Untersuchung wird in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Diabetologia veröffentlicht.

Niedrige Konzentrationen von Kalium im Blutserum treten bei Bluthochdruckpatienten vor allem dann gehäuft auf, wenn sie zugleich unter Typ-2-Diabetes oder einer Vorstufe der Volkskrankheit leiden. Die bei Diabetologia veröffentlichte Studie zeigt erstmals, dass diese Assoziation unabhängig davon besteht, ob der Bluthochdruck mit Diuretika behandelt wird. Darüber hinaus konnte erstmalig auch ein Zusammenhang zwischen Serumkaliumkonzentrationen und Prädiabetes gezeigt werden. Die Wissenschaftler um Dr. Christine Meisinger vom Institut für Epidemiologie II des Helmholtz Zentrums München arbeiteten für ihre Untersuchung intern mit dem Institut für Epidemiologie I und extern dem Team von Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf zusammen.

„Modifizierbare Risikofaktoren können uns helfen, Risikogruppen für eine Diabetes-Erkrankung zu definieren“, erklärt Meisinger. „Nur wenn wir die Risikofaktoren für das Auftreten der Erkrankung kennen, kann eine frühzeitige Diagnose sichergestellt werden oder geeignete Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.“ Neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der großen Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus zu entwickeln, sind Ziele des Helmholtz Zentrums München. Von der Volkskrankheit Diabetes mellitus sind in Deutschland fast zehn Prozent der Bevölkerung betroffen.

Weitere Informationen

Original-Publikation:
Meisinger C et al.(2012) Serum potassium is associated with prediabetes and newly diagnosed diabetes in hypertensive adults from the general population: The KORA F4-Study, Diabetologia Band: 1.Seite. doi: 10.1007/s00125-012-2786-8

Link zur Fachpublikation: http://link.springer.com/article/10.1007/s00125-012-2786-8/fulltext.html

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Mitglieder des Verbunds sind das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, die Paul Langerhans Institute des Carl Gustav Carus Universitätsklinikums Dresden und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz Antworten auf offene Fragen in der Diabetesforschung zu finden und einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. http://www.dzd-ev.de.

Ansprechpartner für die Medien
Sven Winkler, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg – Tel.: 089-3187-3946 – Fax: 089-3187-3324 – E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de
Fachlicher Ansprechpartner
Dr. Christine Meisinger, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Epidemiologie II, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg – Tel.: 0821-34642-12 – E-Mail: christa.meisinger@helmholtz-muenchen.de
Weitere Informationen:
http://link.springer.com/article/10.1007/s00125-012-2786-8/fulltext.html
– Link zur Fachpublikation
http://www.helmholtz-muenchen.de
– Weitere Informationen zum Helmholtz Zentrum München
http://www.dzd-ev.de
– Weitere Informationen zum Deutschen Zentrum für Diabetesforschung

Media Contact

Sven Winkler Helmholtz-Zentrum

Weitere Informationen:

http://www.helmholtz-muenchen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer